Katastrophenschutz

Fellner: „Niemand muss Angst vor Blackout haben“

Kärnten
11.04.2022 12:01
Ein Blackout ist absolut ernst zu nehmen, sagt Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner – doch jeder kann sich sehr einfach vorbereiten.

„Krone“: Was ist der Unterschied zwischen einem Stromausfall und einem Blackout?
Landesrat Daniel Fellner:
 Stromausfälle sind regional begrenzt, das gibt’s ja immer wieder, etwa bei Naturextremen. Ein Blackout betrifft mehrere Bundesländer bzw. sogar Staaten!

Wie wahrscheinlich ist so ein Szenario denn?
Die Frage lautet nicht, ob es ein Blackout geben wird, sondern wann! Das liegt daran, dass die europäischen Netze so eng verflochten sind. Laut militärischen Risikoabschätzungen ist ein Blackout sogar wahrscheinlicher als eine Pandemie – und in der befinden wir uns ja gerade!

(Bild: P. Huber)

Wodurch könnte ein Blackout ausgelöst werden?
Nicht nur durch Naturkatastophen oder menschliches Versagen - auch Cyberkriminalität und Hackerangriffe spiele eine Rolle! Und kritische Situationen gibt es immer öfter.

Ist abzuschätzen, wann, wo und wie lange ein Blackout auftreten könnte?
Überhaupt nicht! Der Stromausfall selbst macht mir tatsächlich weniger Sorgen als die Frage, was danach passiert. Bei einem längeren Blackout folgt ja auch ein Infrastrukturausfall, der sich durchaus über Monate ziehen kann.

Müssen wir Angst haben? Wie erklärt man Kindern ein Blackout?
Nein, Angst ist das falsche Wort. Ich bin eher besorgt. Kindern sollte man so eine Situation, wenn sie eintritt, ohne Angst beibringen – man könnte ein Abenteuer daraus machen und ein Blackout wie einen 14-tägigen Campingurlaub zu Hause behandeln. Unsere Schulen sind außerdem ebenfalls gut auf ein Blackout vorbereitet.

Die Notfallbox: samt Haltbar-Essen, Brennpaste und Radio. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Die Notfallbox: samt Haltbar-Essen, Brennpaste und Radio.

Wie kann sich jeder Einzelne vorbereiten?
Jeder kann sich schon jetzt Gedanken machen, sich mit der Familie zusammensetzen und überlegen: Was machen wir, wenn’s passiert? Gibt es Familienmitglieder, die Pflege brauchen oder Medikamente nehmen müssen? Wie können wir kochen, zum Beispiel mit Griller oder Campingkocher? Ist es sinnvoll, Wasservorräte anzulegen? Die Notfall-Box kann viele Sorgen ersparen. Wichtig ist, vorauszudenken und nicht von einem Tag zum anderen zu leben. 

Würde Kärnten ein Blackout überstehen?
Eines ist klar: Ein solches Szenario würde Corona in den Schatten stellen. Alle müssten zusammenhelfen! Wir sind gut vorbereitet.

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