Schon ab morgen, Freitag, wird das Angebot für Gratis-Corona-Tests sehr eingeschränkt. Seit Mittwochabend liegt die neue Verordnung des Gesundheitsministeriums vor. Viele sind verwirrt - die „Krone“ versucht Licht ins Dunkel zu bringen.
Gut 24 Stunden vor Inkrafttreten lag die Verordnung zum neuen Testregime ab 1. April vor - krone.at berichtete. Sie zeigt, dass in sensiblen Settings wie Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Kindergärten weiter unbeschränkt gratis getestet werden kann. Ansonsten gibt es monatlich fünf PCR- und fünf Antigen-Tests, allerdings können weitere bereits jetzt beschaffte Tests im April zusätzlich verwendet werden.
Die weiteren Details:
Ohne Einschränkungen kostenlos getestet werden kann weiter in Pflegeeinrichtungen, wobei neben Bewohnern und Mitarbeitern auch Besuchern gratis der Test ermöglicht wird. Gleiches gilt für Behinderteneinrichtungen, Krankenanstalten und Kurhäuser.
Von der Einschränkung ausgenommen sind auch 24-Stunden-Pflegerinnen und persönliche Assistenten von Behinderten. In Kindergärten können weiter Personal und Kinder ohne Kontingentierung getestet werden. Dasselbe gilt auch für Flüchtlingseinrichtungen und Mitarbeiter von Rettungsdiensten.
Für die Schulen ist das Bildungsministerium zuständig. In Österreichs Bildungseinrichtungen soll es künftig nur noch einen PCR-Test pro Woche geben, hieß es bereits am Dienstag - krone.at berichtete.
Symptomatische Personen kommen weiter kostenlos zu ihren Tests. Hierfür braucht es in der Verordnung keine Änderung. Zuständig ist die Hotline 1450. Allerdings gibt es seitens des Bundes keine Vorgabe für die Organisationsform. Das heißt, man kann auch anderweitig die Tests Symptomatischer durchführen. Wäre zum Beispiel Wien der Meinung, symptomatische Personen sollen sich am besten über „Alles gurgelt“ testen lassen, wäre das dort kostenlos möglich.
Wer quasi Tests schon gebunkert hat, kann diese zumindest im April noch einlösen, allerdings nicht unbeschränkt. Zusätzlich zu den fünf „neuen“ PCR-Testkits können noch fünf gratis ausgewertet werden, die schon davor bezogen wurden.
Wie das Ganze im jeweiligen Bundesland organisiert wird, obliegt diesem. So hat Wien bereits angekündigt, weiter auf „Alles gurgelt“ zu setzen. Die Steiermark präferiert dagegen eine Abwicklung über die Apotheken. Die meisten Gratis-Teststraßen werden schließen. Vereinzelte Gemeinden hatten allerdings im Vorfeld signalisiert, auf eigene Faust auch an Teststraßen festhalten zu wollen.
Die Regeln gelten von Anfang April bis Ende Juni. Spätestens dann muss eine neue Regelung her oder die nun anlaufende wird verändert.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) erklärte am späten Mittwochabend: Es gelte, das Testsystem in seinen Grundzügen zu erhalten, um gut auf den Herbst vorbereitet zu sein. Denn sollte eine neue Virusvariante es notwendig machen, könnte alles rasch wieder hochgefahren werden.
„Keine Zeit für Änderungen“
Kritik in Richtung Bundesregierung wegen der späten Verordnung hagelte es bereits zuvor aus den Ländern - vor allem aus Wien. „Wir haben immer wieder in Häppchen erfahren, wie die Verordnung aussehen könnte. Darauf haben wir uns eingestellt. Wenn es doch nicht so kommt, werden wir keine Zeit für Änderungen haben“, so Wiens SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker - krone.at berichtete. Gesundheitsminister Rauch räumte ein, dass der Zeithorizont schwierig sei und auch die Öffnungen Anfang März nicht so hätten stattfinden dürfen, die Zahlen jetzt aber wieder sinken würden.
Laut Rauch habe man einen Kompromiss zwischen Ländern, die das Testsystem abschaffen wollten, und Wien, wo man das System beibehalten wollte, finden müssen.
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