Ukrainische Rettungskräfte haben am Mittwoch mit den Bergungsarbeiten in Irpin begonnen. Der Vorort von Kiew war am Montag zurückerobert worden, via Twitter veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen nun das volle Ausmaß der Zerstörung und offenbaren zugleich, dass dringend benötigte Hilfsgüter aus Österreich inzwischen angekommen sind.
Ein von „Euromaidan Press“ veröffentlichtes Video zeigt Rettungskräfte bei den Bergungsarbeiten in der völlig zerstörten Stadt. Geschützt werden die Helfer dabei von Helmen des österreichischen Bundesheeres. Dieses bestätigte gegenüber krone.at, dass es sich dabei um heimische Kevlarhelme handelt, von denen seit Anfang des Monats zusammen mit rund 550 ballistischen Schutzwesten insgesamt 10.300 Stück in die Ukraine geliefert wurden. Sie stammen aus Beständen des Innen-, Verteidigungs- und Justizministeriums und dienen ausschließlich zum Schutz von Mitarbeitern von in der Ukraine tätigen Hilfsorganisationen, wie man im Innenministerium versichert.
Nach einer Aufstellung des Ministeriums wurden nebst 200.000 Litern Diesel, 600 medizinischen Geräten sowie 40.000 Boxen an Medikamenten bislang vor allem medizinische Güter in die Ukraine geliefert, darunter 50.000 Liter Handdesinfektionsmittel, je 50.000 Schutzbrillen für Operationen, Wundauflagen sowie Mund-Nasenschutz-Masken, 20.000 Paar Handschuhe und 7000 Stück Verbandsmaterial.
Halbe Stadt in Trümmern
Hilfe, die in Irpin und anderen zerstörten Städten dringend benötigt wird - für viele jedoch zu spät kommt. Allein am Mittwoch sollen aus der zurückeroberten Stadt Dutzende Leichen geborgen worden sein. Bürgermeister Oleksandr Markuschin sprach von mindestens 200 Toten seit Kriegsbeginn. Während der heftigen Kämpfe seien die Opfer in Gärten und Parks begraben worden. Laut Markuschin wurde etwa die Hälfte der Stadt zerstört.
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