Feuerpause vereinbart

Regierung in Kiew schickt 45 Busse nach Mariupol

Ausland
31.03.2022 13:58

Nach einer Zusicherung Russlands für einen zwischenzeitlichen Waffenstillstand hat die ukrainische Regierung 45 Busse in die belagerte südostukrainische Hafenstadt Mariupol geschickt. „Wir tun alles Mögliche dafür, dass die Busse heute nach Mariupol gelangen und die Menschen abholen, die es noch nicht aus der Stadt heraus geschafft haben“, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag in einer Videobotschaft (siehe oben).

Teams des Internationalen Roten Kreuzes sind mit Hilfsgütern auf dem Weg nach Mariupol. Zivilisten sollten am Freitag aus der belagerten Hafenstadt gebracht werden, sagt ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Das Internationale Rote Kreuz sei bereit, den geplanten Konvoi raus aus der Stadt zu begleiten, vorausgesetzt die genauen Bedingungen wie Route, Beginn und Dauer würden im Vorfeld festgelegt. Es sei dringend nötig, dass Hilfslieferungen in die Stadt kämen und Menschen herausgebracht würden. „Die Leben von Zehntausenden in Mariupol hängen davon ab.“

(Bild: AFP)

Stadt seit Anfang März von Russen umzingelt
Die Großstadt am Asowschen Meer ist seit Anfang März von russischen Truppen eingeschlossen. Ukrainischen Angaben zufolge sollen sich noch mehr als 100.000 Menschen in der schwer zerstörten Stadt befinden. Vor dem Krieg lebten dort knapp 440.000 Menschen. Die Bus-Kolonne solle auf dem Rückweg über das von Russen besetzte Berdjansk in das etwa 200 Kilometer entfernte Saporischschja fahren.

Zusätzlich seien zwei humanitäre Korridore in die ebenfalls von russischen Truppen besetzten Städte Melitopol und Enerhodar im Gebiet Saporischschja vereinbart worden. Den Evakuierungskolonnen aus den drei Städten können sich Menschen in Privatautos anschließen. „Unsere Militärs garantieren eine komplette Waffenruhe“, betonte Wereschtschuk.

Russland hat vor fünf Wochen die Ukraine angegriffen. Nach UNO-Angaben sind bei den Kämpfen bereits rund 1200 Zivilisten getötet worden. Die tatsächlichen Opferzahlen dürften allerdings weitaus höher sein.

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