Die einen sehen in der neuen Verbindungsbahn ein Schienenschwert, das Hietzing zerschneidet, die anderen ein wichtiges grünes Band! Der positive UVP-Bescheid lässt zwischen den Parteien Funken sprühen.
„Aus den Unterlagen geht klar hervor, dass nach Fertigstellung der Trasse 15 Prozent des gesamten Güterverkehrs aus dem Lainzer Tunnel in Hochlage durch Hietzing donnern werden“, reagiert die türkise Bezirksvorsteherin Silke Kobald „zutiefst geschockt“ auf das grüne Licht der offiziellen Umweltprüfer.
Doch sie prophezeit noch Schlimmeres, ein regelrechtes Desaster, wenn in Waggons giftige Chemikalien oder entflammbare Stoffe durchrollen. Das Gefahrenpotenzial durch eine Hochlage wolle sie sich gar nicht vorstellen. Kobald macht sich deswegen auch Sorgen wegen der Schulen und der Kindergartenstandorte. 134 Anrainer befürchten durch die Auflassung der Eisenbahnkreuzungen in der Veitingergasse und der Jagdschlossgasse eine Zerschneidung des Bezirks - und zwar gleich für die kommenden 100 Jahre.
Wer die Klimakrise ernsthaft bekämpfen will, muss sich auch zum Ausbau moderner Verkehrsverbindungen wie hier in Hietzing bekennen.
Ökodachverband-Ehrenpräsident Gerhard Heilingbrunner
Fertigstellung bis 2028 geplant
Diese Horrorszenarien kann aber SPÖ-Urgestein Gerhard Schmid nicht nachvollziehen. Im Gegenteil frohlockt er: „Zehntausende Menschen zusätzlich können dann in kurzer Zeit bequem das Stadtzentrum und die großen Erholungsräume erreichen - und das mit neuen Stationen.“
Laut ÖBB wird diese leistungsfähige Verbindung Fahrgäste jede Viertelstunde in nur 30 Minuten quer durch die Stadt bringen. Befürchtet werden - wie bei jedem Großprojekt - weitere Einsprüche: Sie könnten die Fertigstellung bis 2028 hinauszögern ...
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