Ab 1. April

Mieten steigen: Das müssen die Steirer nun wissen

Steiermark
31.03.2022 18:30

Jetzt kommen zu den Teuerungen in vielen Bereichen auch noch höhere Mieten hinzu: Durchschnittlich 35 Euro mehr im Monat müssen künftig 26.800 steirische Haushalte für die Miete aufbringen. Schuld ist der Richtwert, der nun ein Jahr verspätet, am 1. April, an die Inflation angepasst wird. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Welche Objekte sind von der Erhöhung der Richtwertmieten um sechs Prozent betroffen?
„Klassische Altbauten“, sagt Karl Raith von der Arbeiterkammer. Vermietete Eigentumswohnungen, die vor 9. Mai 1945 errichtet wurden, genauso wie vor Juli 1953 erbaute Mietshäuser. Vor allem in Städten wie Graz ist das der Fall: „Dort gibt es eine Verdichtung an solchen Gebäuden.“ Es könne aber auch geförderte Neubauten betreffen, ausgenommen sind Wohnungen von gemeinnützigen Bauträgern. In Summe sind 26.800 steirische Haushalte betroffen.

Wie finde ich heraus, ob meine Wohnung diesem Richtwertmietzinsgesetz unterliegt?
Prinzipiell sollte das im Mietvertrag stehen. Neben dem Richtwertzins gibt es auch noch den Kategoriemietzins oder freie Mietzinsvereinbarungen.

Wann muss ich jetzt mit einer Mietpreis-Erhöhung rechnen?
„Mit 1. April treten die neuen Richtwerte in Kraft. Ab 1. Mai können sie dann auch in Rechnung gestellt werden“, erklärt Jurist Raith. Dazu muss der Vermieter aber die Erhöhung fristgerecht 14 Tage vor dem Zahlungstermin zustellen: Langt die Mitteilung erst am 22. April ein, muss der Mieter erst ab Juni mehr zahlen. Rückwirkend kann nichts geltend gemacht werden. „Wenn der Vermieter vergisst, eine höhere Miete einzufordern, hat er Pech.“

2021 wurde die geplante Erhöhung verschoben. Wäre es aufgrund der aktuellen Lage nicht sinnvoller, sie für ein weiteres Jahr auszusetzen?
„Angesichts der verrückt spielenden Energiepreise wäre es eine sinnvolle Überlegung gewesen“, argumentiert Raith. Das Hinausschieben hätte aber auch Folgen: „Die Erhöhung der Richtwerte im nächsten Jahr würde umso höher ausfallen.“

Der Richtwert steigt von 8,02 auf 8,49 Euro pro Quadratmeter. Die Miete für eine 65-m²-Wohnung erhöht sich also ab Mai um 30 Euro auf 552 Euro im Monat?
Raith: „Generell ja, hinzu kommt dann meistens noch die Umsatzsteuer. Dann wären es fast 35 Euro mehr.“ Die Richtwertmiete setzt sich aus dem Richtwert selbst sowie Zu- und Abschlägen und eventuell dem Lagezuschlag zusammen. Daher kann der Wert auch abweichen, „etwa wenn die Wohnung von der sogenannten Normwohnung abweicht“.

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