In Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt wurde in den vergangenen Wochen bereits eine Musterachse des 600 Quadratmeter großen, mit zahlreichen Zierelementen ausgestatteten Saals renoviert - Blattgolddekor inklusive. Sie werde als Vorbild für die restlichen Arbeiten dienen, erklärte Erwin Soravia, Chef der Soravia Group. Deren Tochterunternehmen IFA hatte den 2001 abgebrannten Gründerzeitbau im Vorjahr gekauft. Insgesamt 46 Millionen Euro sind veranschlagt, um das Gebäude wieder in Schuss zu bringen.
"In 18 Monaten sind wir fertig"
Natürlich werden nicht nur der Festsaal, sondern auch die Fassade, der Eingangsbereich und das Stiegenhaus detailgetreu wiederhergestellt. Der verkohlte Flügel und die weinrote Sitzbank, die jahrelang inmitten der Ruine an vergangene Zeiten erinnerten, sind bereits verschwunden. Bis September werden die gesamten Abbruch- und Aushubarbeiten abgeschlossen sein. Danach beginnen die eigentlichen Hochbauarbeiten. "In 18 Monaten sind wir fertig", versprach Soravia.
Keine Clubbings und Konzerte mehr
Der Festsaal wird dabei überdacht und zur öffentlich zugänglichen Ausstellungshalle umfunktioniert werden. Der Schwerpunkt wird auf bildender Kunst liegen, die in den zu Ateliers umgestalteten Logen entstehen soll. Im Trakt hinter der historischen Fassade werden ein Gastronomiebetrieb und eine Galerie ihren Platz finden. Unter das Gebäude kommt eine Tiefgarage. Clubbings und Konzerte werden - auf Wunsch des Bezirks – jedoch nicht mehr stattfinden.
Mietwohnungen und Universität in den Sofiensälen
Ansonsten wird das Areal vor allem als Wohnraum genutzt. In einem modernen Zubau werden 88 Mietwohnungen einziehen, ein Teil davon wird über das Wohnservice Wien vergeben. Zudem wird der Komplex als Standort einer universitären Einrichtung dienen. Um welche Uni es sich dabei genau handelt, wollte Soravia am Mittwoch allerdings noch nicht verraten, da die entsprechenden Gremien die Sache erst absegnen müssten. "Es geht in die Richtung Wirtschaft und Soziales", kündigte er an.
"Vom schiachsten zum schönsten Platz des 3. Bezirks"
Bürgermeister Häupl zeigte sich zuversichtlich, dass die Sofiensäle "vom schiachsten zum schönsten Platz des 3. Bezirks" werden. Das Stadtoberhaupt erinnerte an die "nicht angenehme Geschichte" des Hauses. Nach dem Brand habe es "nicht unerhebliche Auseinandersetzungen" zwischen dem damaligen Eigentümer und der Stadt gegeben, was viel Zeit gekostet habe. Das Hotelprojekt des Eigentümernachfolgers Arwag, der die Ruine 2006 übernahm, sei zwar großartig, aber nicht finanzierbar gewesen. Er sei froh, dass die Sache nach zehn Jahren zu einem glücklichen Ende führe.
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