Bund und Land einig

„Camp Merkur“ in Bruckneudorf wird nicht belegt

Burgenland
02.04.2022 06:00

Die Aufregung, dass das ehemalige „Merkur Lager“ in Bruckneudorf wieder reaktiviert und dort um die 200 Flüchtlinge untergebracht werden sollen, war groß. Nun ist das „Camp Merkur“, wie es im Volksmund genannt wird, aber anscheinend vorerst vom Tisch. Man möchte beim „burgenländischen Weg“ bleiben, heißt es.

Das Gerücht, dass auf dem Areal, auf dem bis Ende März das Bundesheer untergebracht war, Flüchtlinge einziehen sollen, brachte sowohl Gemeinde als auch das Land auf den Plan. Vor allem hieß es, dass keine ukrainischen Vertriebenen, sondern Flüchtlinge aus Syrien und Co. dort angesiedelt werden sollten.

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Die Unterbringung von Flüchtlingen oder Kriegsvertriebenen in Lagern am Rande eines Truppenübungsplatzes ist nicht der burgenländische Weg der Menschlichkeit.

Bürgermeister Gerhard Dreiszker

„Hilfsbereitschaft ist unbestritten“
Nun konnte Bürgermeister Gerhard Dreiszker in der Gemeinderatssitzung aber Entwarnung geben. Dabei hob er auch hervor, dass die vergangenen zwei Wochen angesichts der bevorstehenden Wiederinbetriebnahme des „Camp Merkur“ eine Herausforderung für ihn waren. „Unsere Hilfsbereitschaft ist unbestritten, aber die Unterbringung von Flüchtlingen oder Kriegsvertriebenen in Lagern am Rande eines Truppenübungsplatzes ist nicht der burgenländische Weg der Menschlichkeit“, meint Dreiszker.

Er war daher in laufendem Kontakt mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. „Ihm ist es nun in Gesprächen gelungen, die Verantwortlichen von unserem Zugang zu überzeugen: Das Camp wird nicht wieder in Betrieb genommen.“ Auch in Bruckneudorf soll, wie im restlichen Burgenland, der „Weg der kleinen Einheiten“ beibehalten werden. „Der Weg der Hilfsbereitschaft gegenüber den Geflohenen und zur Akzeptanz in der Bevölkerung kann nur sein, Familien in kleinen Einheiten unterzubringen“, so Dreiszker. Auch aus dem Büro des Landeshauptmanns heißt es: „Wir sind uns mit dem Bund einig, dass das Camp nicht neu belegt wird.“ Das wird vom Innenministerium bestätigt: „Derzeit besteht kein Bedarf zur Nutzung“, heißt es.

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