Mutterseelenallein und natürlich mit einem Jodler auf den Lippen trat Hubert von Goisern beim „Zeiten und Zeichen“-Tourauftakt vor das Publikum im Linzer Brucknerhaus. Was folgte, war ein besonderer Konzertabend unter besonderen Vorzeichen
Vier von fünf Musikern seiner Band seien in den Tagen vor dem bereits mehrmals verschobenen Tourstart mit Corona-Infektionen ausgefallen, erzählte der oberösterreichische Ausnahmemusiker den Besuchern zu Beginn des Konzerts. Er habe das Programm komplett umgestellt, alles neu geprobt und den erfolgreichen OÖ-Percussionisten Christoph Sietzen als Unterstützung gewinnen können, aber: „Mir fiachten uns heit olle so richtig da heroben“, gab er lächelnd zu.
Grund dafür gab es aber keinen. Denn die Fans durften einen intimen und intensiven Abend erleben, wie er unter „normalen“ Bedingungen wohl kaum möglich gewesen wäre. Fast vergessene Lieder wurden unter dem Teppich hervorgeholt und es blieb Zeit für Gedanken, Poesie und ein Schlagwerksolo.
Mit einer Mundart-Version des Janis-Joplin-Hits „Mercedes Benz“, Volksliedern wie der Instrumentalnummer „Gamstod“ oder dem Jodler für den verstorbenen Freund Willi, „mit dem ich so richtig gut streiten konnte“, bezauberte Hubert von Goisern das Publikum. Ein absolutes Highlight war auch der 90er-Hit „Weit, weit weg“, dem das einzig gesund gebliebene Bandmitglied Maria eine besondere Note verlieh. Zeitweise wurde dieser Tourauftakt regelrecht zu einer Jam-Session auf Goiserisch: Technisch nicht ganz perfekt, aber immer ehrlich und mit vollem Herzen.
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