Das haben jetzt Forschungen des Österreichischen Archäologischen Instituts, die am Dienstag von dessen Direktorin Sabine Ladstätter präsentiert wurden, ergeben. Der Hafen sei tiefer als die Stadt gelegen, die einzige Straße von vornherein sehr schmal und verhältnismäßig steil gewesen, so die Archäologin. Bis zum ersten Jahrhundert nach Christus könnten hier noch größere Transport unterwegs gewesen sein. Dann wurde der Weg mit Marmor ausgelegt und damit zu rutschig für damalige Schwerfahrzeuge.
Straße wurde spätantike Fußgängerzone
Im zweiten Jahrhundert wurde dann sogar eine Umfahrung errichtet, die alte Verbindungsroute wurde immer mehr zur Prachtstraße mit Monumentalwerken umfunktioniert. "Ab dem frühen fünften Jahrhundert war sie dann eine echte spätantike Fußgängerzone", weiß Ladstätter.
Auch in anderen Belangen war das Verkehrswesen in Ephesos mit den heutigen Verhältnissen und Problemen vergleichbar. So gab es nachweislich Einbahnregelungen, die öffentliche Straßenbeleuchtung war laut gefundener Dokumente ein Thema. Verwendet wurden beispielsweise Öl- und Talglampen.
Ephesos wurde nie überbaut
Die Erfassung der großflächigen Gegebenheiten in der antiken Stadt ist einer der Schwerpunkte der Forschungen in Ephesos, berichtete Ladstätter. Möglich sind diese Arbeiten, weil die antike Großstadt - mit bis zu 250.000 Einwohnern - nie modern überbaut wurde und den Wissenschaftlern daher bis heute zur Verfügung steht, eine fast einmalige Chance, wie die Archäologin betonte.
Foto: Hans Weingartz
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