Enorme Verschwendung

25.400 Tonnen Essen landen in OÖ jährlich im Müll

Oberösterreich
03.04.2022 15:30
Der Krieg in der Ukraine hat enorme Auswirkungen auf die globale Ernährungssicherheit. Die Düngerkrise gefährdet auch die Eigenversorgung von Oberösterreich. Trotzdem landen 17 Kilogramm essbare Lebensmittel pro Einwohner im Müll. Der Landesabfallverband wünscht sich ein Umdenken beim Konsumverhalten.

Unsere Landwirte kämpfen mit exorbitant steigenden Preisen bei Düngern und Futtermitteln. Die nächste Ernte könnte niedriger ausfallen, befürchten Experten der LK OÖ. Auch der Klimawandel bremst Ernten ein. Der angespannten Lebensmittelversorgung steht aber eine rigorose Lebensmittelverschwendung gegenüber.

Roland Wohlmuth, Vorsitzender des Landesabfallverbands, kämpft gegen Essen im Müll.
 (Bild: Dostal Harald)
Roland Wohlmuth, Vorsitzender des Landesabfallverbands, kämpft gegen Essen im Müll.

17 Kilo pro Einwohner
So landen in OÖ jährlich pro Einwohner rund 17 Kilogramm an Brot, Obst und Gemüse in der Tonne. Das macht im Jahr rund 25.400 Tonnen. „Der Anteil an essbaren Lebensmittelabfällen, die über den Restmüll entsorgt werden, beträgt knapp 15 Prozent“, bestätigt Roland Wohlmuth, Vorsitzender des oö. Landesabfallverbands. „Lebensmittel, die nicht zu 100% frisch sind, müssen noch lange nicht im Müll landen.“ Sind sie einmal in der Tonne, werden sie in der Müllentsorgung verbrannt.

Nicht „schön“ genug
Noch dramatischer ist die Verschwendung bei Grundnahrungsmitteln oder Ausgangsprodukten, die nicht den „1a-Kriterien“ an Aussehen entsprechen: Sie schaffen es gar nicht in den Lebensmittelhandel, sondern werden „eingeackert“, etwa Kartoffeln, oder verfaulen am Boden. Es müssen dringend „weitere Anstrengungen gemacht werden, erweiterte Verwertungsmöglichkeiten zu finden“, appelliert Wohlmuth. „Die Landwirte würden von einer breiteren Abnahme profitieren, soziale Einrichtungen vielleicht von günstigerem Zugang zu Grundnahrungsmitteln.“

Beispiel Frankreich
Er gibt als Beispiel Frankreich an, wo die Lebensmittelmärkte am Abend ihre übriggebliebenen, aber auszuscheidenden Lebensmittel einer Verwendung zuführen müssen und daher an caritative, soziale Organisationen übergeben.

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