Für viele Debatten sorgt das Thema Fotovoltaik auf Freiflächen derzeit. Neben den nicht wenigen Kritikern gibt es allerdings auch eine große Anzahl an Befürwortern der klimafreundlichen Sonnenparks. Bei Nickelsdorf etwa entsteht schon bald eine Anlage mit 170 Hektar - beschlossen wurde diese einstimmig.
Errichtet werden soll der Park auf einem Gebiet mit weniger guter Bodenbonität. Das Areal ist bereits mit Windrädern und Autobahn vorbelastet. Das bringe aber auch Synergien, erklärt Bürgermeister Gerhard Zapfl. Windräder und Fotovoltaik können über dieselbe Station einspeisen, zudem ergänzen sich die Systeme - etwa wenn es sonnig ist, aber kein Wind geht.
Information im Vorfeld
Die Gemeinde hatte im Vorfeld stark auf Information und Überzeugungsarbeit gesetzt. Natürlich habe es auch kritische Stimmen gegeben, man habe aber einen für alle gangbaren Weg gefunden, so Zapfl. Umgesetzt wird das Projekt von Energie Burgenland, ImWind und Püspök. Die Grundstücke werden sowohl von Privaten als auch der evangelischen und katholischen Kirche bereitgestellt.
Keine Sorge um Lebensmittelproduktion
Die Fläche werde nicht der Lebensmittelproduktion entzogen, erklärt einer der beteiligten Landwirte. „Es wird nichts versiegelt oder betoniert, sondern es kommen nur Steher in den Boden, die leicht wieder entfernt werden können.“ Zwischen den Paneelen sei der Futtermittelanbau oder eine Beweidung möglich. Der Standort sei aber ohnehin einer der ertragsärmsten in ganz Österreich.
„Atomkraft nicht die Lösung“
Er verstehe die Argumente der Kritiker, meint Lois Berger, Umweltbeauftragter und Leiter der Liegenschaftsverwaltung der Diözese. Doch nur mit Fotovoltaik auf Dächern und Einkaufszentren werde die Energiewende nicht in der erforderlichen Zeit umgesetzt werden können. Der Energiebedarf werde weiter steigen. „Und ich glaube nicht, dass Atomkraft die Lösung ist“, so Berger.
Interesse weiter groß
Dass die Debatten in Wimpassing und Güssing den Fotovoltaik-Ausbau dämpfen, glaubt Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland, nicht: „Gerade nach der Befragung in Wimpassing haben wir einen richtigen Schub bei den Anfragen bemerkt. Sowohl von Privatpersonen, die Flächen zur Verfügung stellen wollen, als auch von Gemeinden. Aktuell sind wir mit 30 Gemeinden in Gesprächen. Manche stehen noch am Anfang, andere sind schon sehr sehr weit fortgeschritten.“
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