Nächster Akt im Asbest-Skandal von Pernegg: Am Donnerstag wurden am Landesverwaltungsgericht die Einsprüche des Deponiebetreibers Asfinag und der Tieber GmbH als Grundstückseigentümer gegen den Bescheid des Landes verhandelt.
Das Urteil ergeht in den nächsten Wochen schriftlich - aber dem Vernehmen nach werden die Entscheidungen der Behörde weitgehend bestätigt, das Nutzungsverbot des Areals bleibt also aufrecht.
Doch nicht nur unter der Grasnarbe in Pernegg, wo Tausende Tonnen an asbestverseuchtem Tunnel-Aushubmaterial lagern, brodelt es. Auch hinter den Kulissen geht’s rund. So werden sich Asfinag und das Bauunternehmen Tieber aus Peggau bald wieder vor Gericht treffen - und zwar bei einem zweiten Prozess, diesmal am Handelsgericht in Wien. „Wir werden den für meinen Klienten entstandenen Schaden von der Asfinag einfordern“, stellt der renommierte Grazer Anwalt Georg Eisenberger klar.
Wir werden den für meinen Klienten durch die Deponie entstandenen Schaden von der Asfinag einfordern
Georg Eisenberger, Anwalt Tieber GmbH
Bei Tieber rechnet man mit einem Maximalschaden von zwei Millionen Euro, da das Gelände nach dem Bescheid des Landes Steiermark praktisch nicht mehr nutzbar ist. „Die genaue Schadenshöhe wissen wir noch nicht, deshalb haben wir auch auf Feststellung geklagt. Die Firma Tieber ist jedenfalls nicht verantwortlich dafür, dass asbesthaltiges Gestein in diese Deponie geschüttet worden ist. Und von der Asfinag wurde vertraglich zugesichert, dass das Grundstück landwirtschaftlich genutzt werden kann“, sagt Eisenberger. Für ihn ist es nicht nachvollziehbar, dass die Asfinag die Betreiberrolle immer wieder weiterspielt: „Die Betreiberfrage wurde von der Behörde längst klargestellt - so war ja auch die Einlasskontrolle immer Sache der Asfinag. Für mich sind das lächerliche Argumente.“
Es brodelt, nicht nur in Pernegg: Auf die „Krone“-Enthüllungen über den Umweltskandal meldeten sich viele besorgte Leser, die in der Nähe der Asbestdeponien leben.
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