Gewaltige Brände
Treibstofflager in Odessa bei Luftangriff zerstört
Auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer hat es Sonntagfrüh nach Behördenangaben einen Luftangriff gegeben. Wie der Stadtrat im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte, entstanden in „einigen Gebieten“ Brände. Ukrainische Medien veröffentlichten Fotos, auf denen Rauch über Odessa zu sehen war. Es soll demnach keine Verletzten gegeben haben.
Dem Stadtrat zufolge wurden „einige Raketen“ von der Luftabwehr abgefangen. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen. In der Früh wurde Luftalarm ausgelöst. Unklar war zunächst, ob es sich um Beschuss durch russische Kampfflugzeuge oder um Raketen handelte.
Russland: „Wichtiger Teil der Infrastruktur“
Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, Treibstofflager bei der Hafenstadt Odessa seien mit Raketenangriffen zerstört worden. Der Treibstoff diene der Versorgung ukrainischer Truppen im Gebiet der Stadt Mykolaiw. Nach Angaben der Stadtverwaltung in Odessa wurde ein wichtiger Teil der „Infrastruktur“ getroffen. „Wir hoffen, dass es keine Todesfälle gibt“, sagt Stadt-Sprecher Sergej Bratschuk.
Nach russischen Angaben wurden in der Nacht zum Sonntag in der Ukraine insgesamt 51 Militäreinrichtungen getroffen, darunter vier Kommandoposten und zwei Raketenabwehrsysteme. Diese Angaben ließen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen. Seit Beginn des Kriegs am 24. Februar soll die russische Armee nach eigener Darstellung insgesamt 125 ukrainische Flugzeuge und 88 Hubschrauber, 383 Drohnen, 221 Raketenabwehrsysteme sowie 1903 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge zerstört haben.
Strategisch wichtige Stadt
Odessa ist mit seinem Hafen enorm wichtig für die Versorgung der Ukraine. Anders als in Mariupol stehen bisher keine russischen Truppen vor der Stadt. Sie einzunehmen sei aber ein strategisches Ziel des russischen Militärs, vermuten Experten seit Wochen - womöglich auch durch Angriffe und eine Anlandung vom Meer aus.
Letzteres Szenario gilt zwar weiterhin als möglich, aber unwahrscheinlich, wie der britische Geheimdienst berichtet. Die russischen Seestreitkräfte würden sich bei einer Landung einem hohen Risiko aussetzen, da die ukrainische Armee genügend Zeit zur Vorbereitung gehabt habe.
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