Anschläge in Israel
Polizei nimmt 50 IS-Unterstützer fest
Nach mehreren Anschlägen in Israel hat die Polizei 50 mutmaßliche Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) festgenommen. Bei den Anschlägen in den vergangenen beiden Wochen kamen insgesamt 50 Menschen ums Leben. Das Land befürchtet noch weitere Gewaltakte.
Der Inlandsgeheimdienst Shin Bet kümmere sich um die 50 Verdächtigen, berichtete der öffentlich-rechtliche Rundfunk Kan am Montag. Der Zeitung „Haaretz“ zufolge gehen die Sicherheitsbehörden davon aus, dass es rund 200 israelische Araber gibt, die sich mit dem IS identifizieren. Darunter seien 20, die Anschläge begehen könnten. Etwa ein Fünftel der rund 9,4 Millionen Einwohner Israels sind Araber. Mehrere arabische Politiker haben die Anschläge verurteilt.
Elf Tote bei drei Attentaten
In den vergangenen zwei Wochen wurden bei insgesamt drei Attentaten in Israel elf Menschen getötet. In Beersheba, im Süden des Landes, erstach ein Beduine vier Menschen. In der Küstenstadt Hadera erschossen zwei israelische Araber zwei Polizisten, die auf die Attentäter aufmerksam geworden waren. Der bisher schwerste Anschlag ereignete sich am Dienstagabend in Bnei Brak. Dort lief ein Mann mit einem Maschinengewehr durch die Straßen und erschoss wahllos Passanten.
Verdächtige saßen bereits in Gefängnis
Nach einem der Attentate tauchte ein Bekennerschreiben auf einer IS-nahen Website auf. Einer der Täter versuchte 2016, über die Türkei nach Syrien auszureisen. Dort wollte er sich dem IS anschließen. Bei einem weiteren Täter wird ebenfalls eine Verbindung zum Islamischen Staat vermutet. Der dritte Verdächtige soll mit der Terrorgruppe Islamischer Dschihad und der Hamas sympathisiert haben. Sowohl er als auch derjenige, der sich dem IS anschließen wollte, saßen bereits in einem israelischen Gefängnis.
Kriminalität nimmt zu
Seit mehreren Jahren nehmen in bestimmten Regionen Israels organisierte Kriminalität und Gewalt zu. Aus israelischen Medien heißt es, dass die Geheimdienste wohl noch Monate brauchen würden, um ein klares Bild der Lage zu bekommen. Das Land befürchtet weitere Gewaltakte während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der am Samstag begonnen hat. Daher sollen bis zu 1000 zusätzliche Grenzpolizisten innerhalb der großen Städte stationiert werden.
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