Allein sein Alter bewahrte ihn bislang vor der Justiz. Zusammen mit anderen Jugendlichen überfiel ein junger Tschetschene mehrere Schüler. In Seekirchen (Salzburg) gründeten besorgte Eltern deshalb gar eine Bürgerwehr. Mehrere Täter mussten sich nun vor Gericht verantworten. Der 14-Jährige sitzt mittlerweile im Gefängnis.
„Mit 14 Jahren eingesperrt werden. Das muss man auch erst einmal schaffen.“ Richterin Bettina Maxones-Kurkowski ging den Tschetschenen mit harten Worten an. Der Jungspund war beim Prozess am Montag lediglich als Zeuge geladen – und stand doch im Mittelpunkt des Geschehens.
Zusammen mit anderen Jugendlichen überfiel der Tschetschene in Seekirchen laut Anklage mehrere Schüler. Sie erbeuteten demnach teure Kopfhörer, 150 Euro Bargeld, Turnschuhe, eine Jacke sowie eine Armbanduhr. Der 14-Jährige gilt als Anführer der Bande. Zum Tatzeitpunkt im vergangenen Oktober war er 13 Jahre alt und somit strafunmündig. Aber: Der Tschetschene trieb auch nach den Vorfällen weiter sein Unwesen, attackierte erneut Jugendliche. Mittlerweile sitzt er in Untersuchungshaft.
Seine Komplizen von den Seekirchen-Überfällen – zwei Österreicher und ein Serbe im Alter zwischen 15 und 17 Jahren – gaben sich vor Gericht wortkarg. Die Opfer waren deutlich gesprächiger und erzählten von ihren Angstzuständen. „Ich habe mir nach dem Überfall öfters die Haare gefärbt, damit sie mich künftig nicht mehr erkennen“, sagte ein Schüler.
Die bislang unbescholtenen Angeklagten fassten am Montag Bewährungsstrafen aus – und bleiben damit im Gegensatz zum 14-Jährigen auf freiem Fuß. Zwei der drei Urteile sind bereits rechtskräftig.
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