„Krone“-Kommentar

Ungarn ist und bleibt Orbanistan

Kolumnen
05.04.2022 06:00

Die Orbán-Dämmerung habe begonnen, frohlockten alle Gegner des umstrittenen ungarischen Langzeitpremierministers, als im Jahr 2018 der absolute Polit-Außenseiter Péter Márki-Zay zum Bürgermeister einer Kleinstadt mit dem für uns unaussprechlichen Namen Hódmezovásárhely gewählt wurde, von der kaum jemand zuvor etwas gehört hatte.

Als die Fidesz-Partei des Regierungschefs dann im Oktober 2019 auch noch die Bürgermeisterwahl in der Hauptstadt Budapest an den Oppositionspolitiker Gergely Szilveszter Karácsony verlor, verspürten die Orbán-Gegner in Ungarn - und wohl auch in der EU - endgültig Aufwind.

Dennoch war klar, dass keine Oppositionspartei in der Lage sein würde, bei einer Parlamentswahl einen landesweiten Sieg gegen den Politroutinier Viktor Orbán einzufahren. Also tat die Opposition sich zusammen. Gründete eine Allianz aus sechs Parteien von Mitte-links bis Mitte-rechts, die das Ziel einte, die Fidesz-Regierung zu stürzen. Volle Kraft voraus, alle gegen Orbán, lautete das Motto.

Es war die Chance. Wann, wenn nicht jetzt sollte es gelingen, den Mann zu stürzen, der bereits 2014 in einer Rede erklärt hatte, dass der liberale Staat nationalen Interessen entgegenstehe und er sich daher für die „illiberale Demokratie“ entschieden habe. Den Mann, der Kreml-Chef Wladimir Putin zu seinen großen Vorbildern zählt.

Doch die Opposition hat in einem Ausmaß verloren, das nicht einmal die größten Pessimisten vermutet hätten. Ungarn ist und bleibt damit Orbánistan

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