Die rekordverdächtige Teuerungswelle trifft besonders Österreicher, die über ein kleines Einkommen verfügen. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian fordert daher sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt in der aktuellen Frühjahrslohnrunde. Auf Vorwürfe, diese Forderung würde die Inflation anheizen, reagierte der Gewerkschafts-Chef ungehalten: „Ich kann das schon nimmer hören, das geht mir wirklich am Hammer.“ Es sei es ein „normaler Prozess“ in Lohnverhandlungen, dass man sich die Inflation zurückhole, stellte Katzian klar.
Katzian erklärte im Ö1-„Morgenjournal“ weiters, die Gewerkschaft würde mit „sehr viel Augenmaß und Detailkenntnis“ in die Verhandlungen herangehen. Es sei jedoch „ein Witz“ zu sagen, man würde damit die Lohn-Preisspirale anheizen. Die Inflation steige, weil sich Energie-, Wohn und Lebensmittelkosten erhöhen würden, „nicht weil die Leute mehr verdienen“, betonte der ÖGB-Chef.
Über die Sinnhaftigkei der neu gegründeten Kommission der Bundesregierung, die die Teuerungswelle analysieren soll, könne er noch nicht viel sagen. Diese habe nur Sinn, wenn sie auch Maßnahmen vorschlagen und auch einleitet könne. „Wie sehr die Kommission das kann, weiß ich noch nicht“, verwies Katzian darauf, dass er weder Geschäftsordnung noch andere Details kenne. „Ich kann noch nicht sagen, ob das Zähne hat oder ein zahnloser Tiger ist.“
Er sei schon gespannt, ob das Parlament den Mietenstopp rückwirkend fixiert, so Katzian weiter - denn die hohen Mieten seien auch ein Inflationstreiber. „Die Leute sind wirklich angefressen und am Rande dessen, was noch leistbar ist“, so der ÖGB-Chef.
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