Beim Blick über die Lainaubrücke unterhalb des Einstiegs zum Naturfreundesteig mussten Wanderer Montagnachmittag gegen 14.45 Uhr die schreckliche Entdeckung machen: Ein Gmundner (60) war 28…Meter tief in das Bett des Lainaubachs abgestürzt. Die örtliche Bergrettung seilte sich ab und barg die Leiche, berichtet Ortsstellenleiter Bernhard Ebner: „Warum der Mann dort abgestürzt ist, wissen wir auch nicht. Er war zwar aus Gmunden, war aber weitgehend unbekannt.“
Kein „Traunstein-Toter“
Das aktuelle Unfallopfer werde jedenfalls nicht zu den Traunstein-Toten gezählt, sagt Ebner: „Das war ja nicht am Berg, sondern herunten, am Wanderweg. Wir zählen ja auch nicht alle jene dazu, die beispielsweise am Weg zur Moaralm einen Herzinfarkt hatten.“
Wir können nicht jeden Wanderer, der einen Herzinfarkt hatte oder jemanden, der unterhalb des Traunsteins verunglückt ist, auch noch in die Statistik aufnehmen. Es sind so schon 143 Opfer.
Bernhard Ebner (66), Ortstellenleiter der Bergrettung Gmunden zu den vielen Traunstein-Toten
Traunstein forderte 143 Menschenleben
Diese doch etwas makabere Unterscheidung ist nötig, weil der Traunstein als viel frequentierter Lieblingsberg der Oberösterreicher ohnedies schon eine äußerst tragische Bilanz aufzuweisen hat. So wurden seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1898 von den Gmunder Bergrettern bereits 143 Alpintote verzeichnet.
Gedenken für die Opfer
Dass die „Blutspur am Berg“ die Einheimischen nicht kalt lässt, zeigte eine Andacht am Gedenkstein am vergangenen Freitag – Organisator war Manfred Spitzbart, Vize-Vorsitzender der Naturfreunde Ohlsdorf. Im Anschluss an die Gedenkfeier sagte der Gmunder Bürgermeister Stefan Krapf in seiner Rede: „So schön unser Felsengigant Traunstein ist, so gefährlich kann auch die Besteigung sein. Eine kleine Unaufmerksamkeit oder ein Fehltritt kann leider den Tod bedeuten. So auch seit 2019 für sieben Opfer, derer wir am heutigen Tag speziell gedenken! Unser aller Dank gebührt allen Einsatzkräften, die unter Einsatz ihres eigenen Leben abgestürzten und verletzten Bergsteigern zu Hilfe eilen, leider auch oft zu spät, um noch helfen zu können!“
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