„Die Med-Uni Wien hat bereits im Oktober festgestellt, dass mehr als die Hälfte der Schüler durch die Pandemie an depressiven Symptomen leiden. Zugleich würden 70.000 kassenfinanzierte Therapieplätze fehlen, deren Ausbau etwa auch die Bundesjugendvertretung seit Herbst fordert“, sagt der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) in Reaktion auf den „Krone“-Bericht über gleich drei Suizidversuche in einer Linzer Mittelschule: „Aus den Untersuchungen für den Linzer Gesundheitsindikator wissen wir, dass fachspezifische medizinische Angebote von Menschen aus ganz Oberösterreich überdurchschnittlich gern in der Landeshauptstadt in Anspruch genommen werden.“ Beim Ausbau sollte man sich ebenso auf den immer besser erreichbaren Zentralraum konzentrieren.
„Zusätzliche Angebote dringend nötig“
FPÖ-Politiker Raml gibt vor allem der Pandemiebekämpfung die Schuld: „Die Folgen der Corona-Maßnahmen kommen immer dramatischer zum Ausdruck. Zusätzliche Angebote in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind dringend notwendig, sie lindern aber nur die Symptome. Mindestens genauso wichtig ist es, die Ursache der psychischen Erkrankungen zu bekämpfen. Die soziale Vereinsamung durch überzogene und nicht zu Ende gedachte Corona-Kontaktbeschränkungen der Bundesregierung muss endgültig ein Ende haben.“
Unterstützung bei Suizidgefährdung:
Krisenhilfe Oberösterreich: 0732 21-77
Telefonseelsorge: Notruf 142
Rat auf Draht: Notruf 147
Kindernotruf: 0800 567 567
Hilfe online: bittelebe.at
Die Statistik ist erschreckend: Im Jahr 2019 wurden in Oberösterreich 172 Suizide vermeldet, 2020 waren es 161 Selbstmorde.
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