Tierschützer haben am Dienstag, wie berichtet, einen AMA-Mastbetrieb im Kärntner Bezirk Klagenfurt-Land besetzt, in dem Schweine Höllenqualen durchleben. Die Amtstierärztin hat noch am selben Tag im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft den Betrieb besucht, um Maßnahmen zu setzen. Die „Krone“ war hautnah dabei.
Blutige Schwanzstummel, Eiterabszesse am ganzen Körper, hochgradige Augenlid-Entzündungen. Das sind nur drei von unzähligen Krankheitsbildern, an denen 300 auf engstem Raum und ohne Tageslicht zusammengepferchte, stark vernachlässigte Schweine in einem Mastbetrieb im Bezirk Klagenfurt-Land leiden.
Großes Leid am Vollspaltboden
Jene acht Tierschützer vom Verein gegen Tierfabriken (VGT), die besagten Hof am Dienstag mit Transparenten und Schweinemasken „bewaffnet“ belagerten, stört auch die Tatsache, dass die Tiere auf Betonspaltboden vor sich hinvegetieren, sich vor lauter Platzmangel und Langeweile gegenseitig Ohren und Schwänze abbeißen, nicht einmal medizinisch notversorgt werden.
Gab es überhaupt Kontrollen?
David Richter vom VGT: „Der AMA hätte dieses Horrorkabinett eigentlich im Rahmen der vorgeschriebenen, regelmäßigen Kontrollen auffallen müssen. Aber solche hat es offensichtlich nie gegeben. Mit unseren Nachfragen beim AMA-Gütesiegel blitzen wir am laufenden Band ab!“
verbringen in besagtem Stall mehr als die Hälfte ihres sechsmonatigen Lebens auf Vollspaltboden, sind medizinisch un(ter)versorgt und teils schwer verletzt.
„Ein Betrieb von unzähligen“
Mit Aktionen wie dieser will der VGT zeigen, dass Kontrollen in Österreich nicht das sind, was man sich darunter vorstellt. „Dieser Betrieb ist einer von unzähligen. Bestimmt leiden unweit vom Horrorstall entfernt die nächsten Wiener Schnitzel in spe. Mehr sind Schweine für viele nicht!“, so Richter.
Dieser Stall ist besonderes, weil es ein AMA-Gütesiegel-Betrieb ist. Die Tiere leiden dafür, dass Konsumenten im Supermarkt Fleisch zu Dumpingpreisen kaufen können, welches auch noch „von guter Herkunft" zu sein scheint!
Kampagnenleiter David Richter vom VGT
„Verordnungen, die die Tierhaltung in Österreich regeln, sind generell eine Katastrophe. Landwirtschaftsministerin Köstinger weigert sich bis dato, mit uns darüber zu reden!“, kritisiert der Tierschützer.
Was Tierschützer verlangen, ist ein Wahnsinn. Stellt mir einen neuen Stall hin und ich lasse die Schweine siedeln. Wer fragt, wie es den Bauern geht?
Der Besitzer (84), bevor er der „Krone“ am Hof die Tür vor der Nase zuknallt
Unser Online-Artikel hat etwas bewirkt: „Unsere Amtstierärztin hat noch am Dienstag den Betrieb besichtigt und alle Maßnahmen getroffen. Der Betreiber war kooperativ“, bestätigt Bezirkshauptmann Johannes Leitner.
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