Katar. Das angebliche Gaswunderland in der Wüste. Bundeskanzler Karl Nehammer war unlängst dort. Gemeinsam mit der für Energie zuständigen Ministerin Leonore Gewessler. Man wolle die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren, hieß es. Auch der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck war dort.
Das anfangs stockende Gespräch mit Machthaber Scheich Al-Thani taute erst auf, als die Herren auf das gemeinsame Interesse an Fußball zu sprechen kamen. Immerhin wird in Katar die heurige WM ausgetragen.
Habeck, erinnern sich Journalisten, die ihn begleitet haben, war in der Folge ganz euphorisch und verkündete, Deutschland habe mit Katar eine Gaspartnerschaft geschlossen.
Das ist ebenso Unsinn wie der Glaube, Österreich werde demnächst von dem Wüstenemirat statt aus Russland mit Gas versorgt werden. Erstens gibt es keine entsprechenden Anlagen und Pipelines, über die Flüssiggas etwa in Triest oder in Hamburg entladen, wieder umgewandelt und weitertransportiert werden könnte. Zweitens könnten die Kataris gar nicht liefern.
Das Emirat verfügt zwar gemeinsam mit dem Iran über das größte Gasfeld der Welt, ist aber vertraglich langfristig an Abnehmer aus Asien gebunden.
Und so stellte Katar die Gaslüge mittlerweile auch klar. Gar nichts sei vereinbart. Man sei bloß übereingekommen, eine Diskussion zu beginnen, wie man in Zukunft vielleicht zusammenarbeiten könne. Nicht in unmittelbarer Zukunft wohlgemerkt ...
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