Die Ermittlungen nach Schweinemast-Skandal im Bezirk Klagenfurt-Land laufen auf Hochtouren: Was passiert jetzt mit den gequälten Tieren? Und: Nicht jedes Gütesiegel hält, was es verspricht! Die AMA setzt nun erste Maßnahmen ...
Nachdem Tierschützer vom Verein gegen Tierfabriken Dienstag - wie berichtet - auf enorme Missstände in einem AMA-Schweinemastbetrieb im Bezirk Klagenfurt-Land aufmerksam gemacht und so die Behörden wachgerüttelt haben, reagiert nun auch die Agrarmarkt Austria (AMA). Sie hat den Betreibern das Gütesiegel aberkannt.
Aber was bedeuten Gütesiegel in der heutigen Zeit eigentlich? Nach dem aktuellen Vorfall fragen sich viele Konsumenten, ob man den Qualitätsplaketten noch vertrauen kann. Zahlt es sich aus, mehr zu zahlen, wenn in der Verpackung gar nicht drin ist, was man verspricht?
werden jedes Jahr in Österreich geschlachtet. Rund 90 Prozent der Tiere mussten zuvor auf Vollspaltenböden in tristen Buchten ihr Leben fristen. Im Bereich Freilandhaltung gilt Kärnten jedoch als Vorreiter.
Gütesiegel-Check der „Krone“
AMA etwa garantiert bei Produkten, die das Siegel tragen, dass es sich um ein hochwertiges, streng kontrolliertes Nahrungsmittel handelt, dessen Herkunft zu 100 Prozent nachvollziehbar ist. Bei einem Gütesiegel-Check, den die „Krone“ gemeinsam mit Experten von Greenpeace durchgeführt hatte, erhielt AMA nur die Note „bedingt vertrauenswürdig“.
Nicht jedes Gütesiegel hält, was es verspricht
Und zuletzt ist AMA beim Einkaufsratgeber „Augen auf beim Geflügelfleischkauf“ der Tierschutzombudsstelle sogar durchgefallen. „Das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel erfüllte keines der neun Tierwohlkriterien“, heißt es. Nicht jedes Gütesiegel hält, was es verspricht. Als „sehr vertrauenswürdig“ gelten hingegen „Tierwohl kontrolliert“, „zurück zum Ursprung“, „JA! Natürlich“ und „Spar Natur Pur“. „Tierschutz kontrolliert“ vom Verein „Vier Pfoten“ schneidet ebenfalls gut ab.
Was passiert mit gequälten Schweinen?
Wie es nun mit den 300 Schweinen des Kärntner Mastbetriebes weitergeht, bleibt noch offen. Die Behörde hat jedenfalls Ermittlungen gestartet und erste Maßnahmen getroffen. „Wir prüfen aktuell, wie die Kontrollen durch Mitarbeiter der AMA und durch Tierärzte erfolgt sind“, heißt es. Dabei wollen die Ermittler den gesamten Prozess - vom Ankauf der Masttiere bis zum letzten Weg in Richtung Schlachthof - genau zurückverfolgen.
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