Mit einem Alter von 5600 Jahren ist sie die älteste Steirerin! Doch erst seit wenigen Wochen hat die Dame, deren Skelett das Universalmuseum Joanneum verwahrt, auch einen Namen: Peggi. Ihr Namensgeber ist „Krone“-Leser Bernhard Flagl aus Plenzengreith. Er konnte Peggi nun von Angesicht zu Angesicht kennenlernen.
„Wenn der Ötzi seinen Namen vom Ötztal hat, konnte ein Skelett, das bei Peggau gefunden wurde, eigentlich nur einen Namen haben - Peggi“, sagt Bernhard Flagl. Er war einer von Tausenden Teilnehmern bei der „Krone“-Suche nach einem Namen für die älteste Steirerin - und nicht der Einzige, dessen Wahl auf Peggi fiel. Das Los hat entschieden und den Büroangestellten aus Plenzengreith zum offiziellen Namenspaten gemacht.
300 Jahre älter als Ötzi
Gut 5600 Jahre hat Peggi auf dem Buckel - sie ist damit um 300 Jahre älter als Ötzi! Das haben Untersuchungen am Skelett der Frau aus der Jungsteinzeit ergeben, das 1909 in der Josefinenhöhle bei Peggau gefunden wurde und seitdem im Universalmuseum Joanneum lagert: „Die Frau war 147 Zentimeter groß und wurde rund 52 Jahre alt“, wissen Silvia Renhart und Daniel Modl von der archäologischen Abteilung.
Am Mittwoch konnte dort Bernhard Flagl mit seiner Gattin Melanie „seine“ Peggi kennenlernen: „Es ist echt beeindruckend, einen archäologisch so bedeuteten Fund von Angesicht zu Angesicht zu sehen“, sagt er: „Und es ist spannend, was man nach so vielen Jahrtausenden aus Knochen und Zähnen noch über ihr Leben ablesen kann.“
DNA soll weiter Erkenntnisse bringen
Renhart nennt Beispiele: „Sie hat in jungen Jahren an Mangelernährung gelitten, und die Abnutzungen an der Wirbelsäule beweisen, dass sie schwer gearbeitet und auch an Schmerzen gelitten hat.“ Erst vor Kurzem wurde auch DNA von Peggi entnommen, wodurch man sich weitere Erkenntnisse erhofft.
„Diese Erkenntnisse über die älteste Steirerin sind eine echte Sensation. Ich freue mich sehr, dass sie auf ’Krone’-Initiative auch einen Namen bekommen hat“, gratuliert Landesrat Christopher Drexler dem Gewinner, der sich über eine Jahreskarte des Joanneums freuen darf.
Peggi selbst übrigens bleibt nicht in der Dauerausstellung des Archäologiemuseums. Doch ab dem 25. Juni ist sie in Peggau im Eingangsbereich der Lurgrotte zu sehen.
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