Mitglieder des Hackerkollektivs Anonymous sind offenbar ins Innerste des Kreml vorgedrungen. Eigenen Angaben zufolge hackten sie sich in das Überwachungssystem des russischen Regierungssitzes. Entsprechendes Videomaterial, das dies belegen soll, wurde am Mittwoch im Internet veröffentlicht.
Auf Twitter veröffentlichte das Kollektiv Videomaterial, das von Überwachungskameras des Kreml stammen soll. Zu sehen sind etliche Aufnahmen von Besprechungen in diversen Konferenzräumen. Ihre Echtheit ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
„Wir werden nicht aufhören, bis wir all eure Geheimnisse enthüllt haben. Ihr werdet uns nicht aufhalten können“, zitierte Anonymous jene Mitglieder, denen der Coup im Namen des Kollektivs gelungen sein soll. „Wir sind nun im Inneren des Schlosses, dem Kreml.“
Cyberkrieg gegen Putin
Anonymous hatte unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Präsident Putin den Cyberkrieg erklärt und seitdem mit zahlreichen Störaktionen und Hacks von sich Reden gemacht. Unter anderem legte das Kollektiv die Websites russischer Staatsmedien lahm oder kaperte vernetzte Drucker in ganz Russland, um unzensierte Informationen zum Ukraine-Krieg auszudrucken.
Daten von 120.000 russischen Soldaten geleakt
Erst am Sonntag hatte Anonymous via Twitter bekannt gegeben, dass die persönlichen Daten von 120.000 russischen Soldaten, die in der Ukraine kämpfen, durchgesickert seien. Die Daten seien weitergegeben worden, hieß es.
Der Hauptnachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums hatte daraufhin auf seiner Website die Namen, Dienstgrade, Geburtsdaten und Passnummern russischer Soldaten veröffentlicht, die der 64. motorisierten Schützenbrigade angehörig sind - jener Einheit, die für die Kriegsverbrechen in Butscha verantwortlich sein soll.
Via Twitter ließ das Kollektiv wissen: „Das Hacking wird weitergehen, bis Russland seine Aggression stoppt.“
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