Ratlosigkeit im Rohbau

Scalahaus: Millionen-Pleite schockt Häuslbauer

Salzburg
08.04.2022 10:00

Mehr als 13 Millionen Euro Schulden! Der in der Salzburger Ortschaft Eugendorf angesiedelte Fertighaus-Anbieter Scalahaus schlitterte in den Konkurs. Knapp 60 Familien aus ganz Österreich bangen und zittern jetzt um ihre Eigenheime. Wie geht es jetzt weiter? Eine geplagte Häuslbauerin berichtet.

„Eigentlich sollte im August alles fertig sein.“ Sabine R. ist komplett ratlos. Seit Anfang März steht der Rohbau ihres Fertigteilhauses in Steyr. Wann sie mit ihrer Familie tatsächlich einziehen kann, steht in den Sternen. Die Oberösterreicher haben ihr Haus bei der Firma Scalahaus gekauft. Das Eugendorfer Unternehmen ist in den Konkurs geschlittert. Anders als noch vergangene Woche geplant - die „Krone“ berichtete - führt man den Betrieb nicht fort.

Stolze 13,1 Millionen Euro Passiva: Das Eugendorfer Unternehmen Scalahaus ist insolvent. (Bild: Tröster Andreas)
Stolze 13,1 Millionen Euro Passiva: Das Eugendorfer Unternehmen Scalahaus ist insolvent.

Scalahaus verspricht: „Häuser werden gebaut“
Neben der Familie R. warten noch knapp 60 weitere Betroffenen auf die Fertigstellung ihrer Häuser. Scalahaus versucht zu beruhigen: „Wir haben mit Partnerbetrieben eine Lösung gefunden“, sagt Unternehmenssprecher Thomas Blümke. Sie werden demnach mit den Häuslbauern Kontakt aufnehmen und die Projekte abschließen. „In ein bis zwei Wochen wissen alle Familien, wie es weitergeht“, versichert Blümke. Und: „Der Konkurs ist für Scalahaus ein schmerzlicher Schritt. Unsere Kunden bekommen ihre Häuser nun aber sogar viel schneller als es im Zuge eines Sanierungsverfahrens der Fall gewesen wäre.“ Die 88 Mitarbeiter des Eugendorfer Unternehmens sollen großteils bei Partnerbetrieben unterkommen.

Auf Häuslbauer warten nun massive Mehrkosten
Laut den Gläubigerschutzverbänden belaufen sich die Passiva von Scalahaus auf 13,1 Millionen Euro. 2021 betrug die Verlustbilanz 8,8 Millionen Euro. Die Hauptursache für die Pleite? Die massiven Preissteigerungen in der Branche habe man wegen Fixpreis-Zusagen nicht an die Kunden weitergeben können, heißt es. Künftig wird es derartige Versprechen nicht mehr geben. „Wir haben unser Haus auf Preisbasis des Jahres 2020 gekauft. Jetzt kommen massive Mehrkosten auf uns zu“, sagt R. Im September beginnt der Wohnbau-Kredit zu laufen. „Für unsere junge Familie wird es eng.“

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