Nach langen Diskussionen hat die UEFA ihre umstrittenen Regeln zum Financial Fair Play (FFP) reformiert und hofft auf mehr ökonomische Stabilität und Vernunft bei den Fußball-Clubs. „Dieses Reglement wird uns dabei helfen, den Fußball zu schützen und ihn gegen mögliche künftige Schocks zu wappnen. Gleichzeitig werden vernünftige Investitionen gefördert und eine nachhaltigere Zukunft des Fußballs angestrebt“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin am Donnerstag in Nyon.
Im Kern basieren die ab dem 22. Juni gültigen neuen Regeln auf den drei Säulen Kostenkontrolle, Stabilität und Solvenz. Vereine dürfen demnach künftig nur noch 70 Prozent ihrer Einnahmen für Kaderkosten ausgeben, inklusive Transfers und Kosten für Spielerberater. Die sogenannte „Kader-Kostenkontrolle“ tritt allerdings in drei Stufen in Kraft - von 90 über 80 bis zu den avisierten 70 Prozent bis 2025.
Die Prüfung der Zahlungsfähigkeit der Clubs soll künftig vier Mal pro Jahr erfolgen, einmal durch nationale Lizenzkontrolleure, dreimal durch die UEFA-Finanzexperten. Erhöht wurde im Gegenzug die Höhe der akzeptierten Abweichungen von 30 Millionen Euro auf 60 Millionen über drei Jahre. Clubs mit guter Finanz-Grundlage bekommen sogar noch einen Bonus von 10 Millionen Euro jährlich. Mögliche Strafen gehen über finanzielle Sanktionen hinaus und können zu Punktabzug, Transferverboten und dem Ausschluss aus Wettbewerben führen.
Eine Reform des Financial Fair Play war auch von führenden deutschen Funktionären wie Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Kahn vom FC Bayern München gefordert worden. Im Wettstreit mit durch Investoren alimentierten Clubs wie Manchester City oder Paris Saint-Germain könne man sonst nicht Schritt halten, so die Argumentation.
Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte in den vergangenen Jahren Urteile gegen Top-Clubs auf Grundlage des FFP rückgängig gemacht. „Wir können nicht ausschließen, dass es wieder zu Klagen vor dem CAS kommen wird“, sagte der für Finanzstabilität zuständige UEFA-Direktor Andrea Traverso am Donnerstag.
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