Mariupol, die Hafenstadt am Asowschen Meer ganz im Osten der Ukraine, ist mittlerweile einerseits zum Symbol geworden für das entsetzliche Leiden der Zivilbevölkerung unter den russischen Angriffen und andererseits auch für den Verteidigungswillen der Ukrainer. Immer wieder bereits aufgegeben, leisten die Kämpfer in Mariupol immer noch Widerstand.
„Bis zum letzten Mann“, wie sie verkünden. Tatsächlich kämpft in Mariupol ein Regiment, dessen Soldaten bekannt sind für ihren herausragenden Mut: das Asow-Regiment, vor dem die Russen „sich in die Hosen machen“, wie der ukrainische Botschafter in Berlin unlängst wörtlich gemeint hat.
Das Asow-Regiment hat seine Wurzeln im ultrarechten Fanklub des Fußballklubs Metalist in der heute ebenfalls besonders umkämpften Stadt Charkiw. Der ultranationalistische Asow-Gründer Andrij Bilezkij trug offen SS-Symbole und schrieb sich lautstark den Kampf gegen „semitisch geleitete Untermenschen“ auf die Fahnen - und ließ seinen Neonazi-Klub von einem jüdischen Oligarchen finanzieren.
Mittlerweile ist das Asow-Regiment offiziell Teil der ukrainischen Nationalgarde - wohl weil Kiew froh ist über jeden, der mit der Waffe gegen die Russen kämpft.
Das ist der Hintergrund für die russische Propaganda von der nötigen „Entnazifizierung“ der Ukraine. Dabei kamen die Rechtsradikalen von Asow-Gründer Bilezkij bei der letzten Parlamentswahl auf gerade einmal 2,15 Prozent
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