„Große Tragödie“
Kreml bestätigt erstmals „bedeutende Verluste“
Während die ukrainische Armee schon seit Beginn des russischen Angriffskriegs mit militärischen Erfolgen prahlt und dabei auch hohe Opferzahlen Russlands nennt, gab sich Moskau dazu bislang äußerst bedeckt. Nun hat Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erstmals „bedeutende Verluste“ russischer Truppen in der Ukraine eingeräumt.
Dies sei „eine große Tragödie für uns“, sagte der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag dem britischen Fernsehsender Sky News. Zahlen nannte er nicht. Zuletzt hatte Russland von 1351 getöteten Soldaten gesprochen. Die Ukraine geht von mehr als zehnmal so vielen russischen Soldaten aus, die getötet wurden.
Rückzug ein Zeichen des „guten Willens“
Zudem behauptete der Kremlsprecher, die russischen Truppen seien aus den ukrainischen Gebieten Kiew und Tschernihiw zurückgezogen worden, um „guten Willen“ während der Verhandlungen zu zeigen. Mit Blick auf Mariupol sagte Peskow, die umkämpfte südostukrainische Hafenstadt sei Teil der von Moskau anerkannten „Volksrepubliken“.
Kein Bekenntnis zu Kriegsverbrechen
„Mariupol wird von nationalistischen Bataillonen befreit werden, hoffentlich früher als später“, sagte Peskow. Der Kremlsprecher nannte mutmaßlich von Russen begangene Kriegsverbrechen in Mariupol, etwa den Angriff auf eine Geburtsklinik, aber auch im Kiewer Vorort Butscha „Fake“. Trotz Berichten von Augenzeugen und Satellitenaufnahmen besteht Russland darauf, mit der Ermordung Hunderter Menschen in Butscha nichts zu tun zu haben.
„Es sollte alles genau untersucht werden“, sagte Peskow. Zuvor müsse aber das Format dieser internationalen Untersuchung geklärt werden. Es habe viele Fälle zuletzt gegeben, bei denen Russland nicht einbezogen worden sei. Peskow betonte, ukrainische Nationalisten hätten grausame Verbrechen an der Zivilbevölkerung verübt. Dafür gebe es Augenzeugen.
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