Die SV Ried hat sich gegen den TSV Hartberg mit einem torlosen Unentschieden begnügen müssen, die Führung in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga am Samstag aber trotzdem behauptet. Gegen die Oststeirer konnte die Mannschaft von Trainer Robert Ibertsberger den Schwung vom Sieg im OÖ-Derby gegen den LASK (2:0) sieben Tage zuvor nicht mitnehmen. Da die Linzer in der 26. Runde nicht über ein 1:1 bei der Admira hinauskamen, bleibt Ried mit 18 Punkten an der Spitze.
Kurz vor Schluss sah der Rieder Stefan Nutz vor 4.010 Zuschauern die Rote Karte (87.) für ein hartes Foul an Thomas Rotter, nachdem sich Schiedsrichter Daniel Pfister noch einmal die Videobilder angesehen hatte. Die Hartberger sind damit seit zehn Runden sieglos und warten seit bereits schier ewigen 657 Liga-Minuten auf einen Treffer. Dadurch übernahmen sie mit 14 Zählern in der Tabelle auch die „Rote Laterne“ von den punktgleichen Altachern, die Vorrang haben, da ihre Punktezahl nach dem Grunddurchgang abgerundet wurde. Neo-Trainer Klaus Schmidt wartet auch nach dem vierten Spiel an der Seitenlinie der Steirer auf den Befreiungsschlag.
Schmidt nahm vor dem Spiel diverse Veränderungen vor, setzte den zuletzt glücklosen Torjäger Dario Tadic auf die Bank und vertraute zunächst auf ein defensives 5-3-2-System. Nach einer passiven Anfangsphase auf beiden Seiten wurden die Gäste aus der Oststeiermark immer mutiger. Der Schmidt-Elf merkte man an, die Torsperre endlich brechen zu wollen. Die große Chance auf die Führung fand TSV-Stürmer Jürgen Lemmerer vor, der mit seinem Schuss aus zehn Metern an Ried-Tormann Samuel Sahin-Radlinger scheiterte (19.).
Für Aufregung sorgte kurz darauf ein vermeintliches Foul von Julian Wießmeier an seinen früheren Teamkollegen Seth Paintsil, der im Sommer ablösefrei von Ried nach Hartberg gewechselt war. Paintsil wäre wohl alleine auf das Rieder Tor zugelaufen, doch Pfister ließ weiterspielen (21.). Die Rieder fanden ihrerseits zwei gute Möglichkeiten vor: Erst traf Ante Bajic mit einem Weitschuss nur die Außenstange (29.), dann vergab Leo Mikic die größte Chance kurz vor der Pause. Der Flügelflitzer der Oberösterreicher nahm eine Flanke völlig freistehend mit der Brust herunter, scheiterte aber aus fünf Metern am starken Swete (44.).
Den weitaus besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Innviertler. Bei einem Schuss von Philipp Pomer musste Tobias Kainz kurz vor der Linie per Kopf klären (51.). Auch Bajic (63.) und Nutz (69.) mit einem direkten Freistoß trafen nicht ins Glück. Die Spielvereinigung übernahm das Kommando, Hartberg verteidigte nur noch. Auch Nene scheiterte aus glänzender Position an Swete (77.).
Nach dem Platzverweis von Nutz hoffte Hartberg auf den Lucky Punch. In der Nachspielzeit kam Kainz zu einer Topchance, brachte aber zu wenig Druck und Präzision hinter den Ball.
SV Ried - TSV Hartberg 0:0
Ried, josko Arena, 4.010
SR Pfister.
Ried: Sahin-Radlinger - Wießmeier, Meisl, Plavotic, Pomer - Stosic, Ziegl - Bajic (82. Seiwald), Nutz, Nene (90. Satin) - Mikic (69. Chabbi)
Hartberg: Swete - Horvat (85. Schantl), Steinwender (56. Erhardt), Rotter, Gollner, Klem - Kainz, Diarra, Aydin - Lemmerer (64. Schmerböck), Paintsil (56. Tadic)
Rote Karte: Nutz (87./Foul nach Ansicht der Videobilder)
Gelbe Karten: Stosic bzw. Horvat, Swete
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