Die Freude der Angestellten beim Onlinehändler Amazon in einer New Yorker Niederlassung hat nicht sehr lange gewährt. Denn nun geht der Konzern gegen die Gewerkschaftswahl vor, es wird eine Wiederholung gefordert.
Wie Amazon am Freitag mitgeteilt hat, hatte die US-Arbeitsaufsichtsbehörde National Labor Relations Board (NLRB) unter anderem die Wahlbeteiligung durch Missmanagement im Wahlbereich und durch die Zulassung von Kamerateams vor Ort behindert. Außerdem beschuldigt das Unternehmen die Gewerkschaft Amazon Labor Union (ALU), Beschäftigte eingeschüchtert und Marihuana verteilt zu haben, um Stimmen zu gewinnen.
Die ALU weist die Anschuldigungen des Online-Riesen zurück. Derrick Palmer, Vizepräsident der ALU, sagte dazu, Amazon versuche, „unser Wesen zu erniedrigen und unsere Bemühungen zu untergraben“. Die Mitarbeiter einer Amazon-Niederlassung im New Yorker Stadtbezirk Staten Island hatte sich bereits am ersten April mehrheitlich für die Gewerkschaft Amazon Labor Union (ALU) ausgesprochen. Die US-Arbeitsaufsichtsbehörde NLRB wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern und betonte seine Unabhängigkeit. Die Behörde wird nun Amazons Einwände bearbeiten, bevor das Wahlergebnis bestätigt werden kann.
„Umstrittene“ Stimmzettel bei Wahl in Bessemer
Ende März hatte es unter den Beschäftigten des Lagers in der Stadt Bessemer (Alabama) eine Abstimmung per Briefwahl gegeben. Das Ergebnis ist allerdings noch offen: Während 993 Mitarbeiter gegen die Gewerkschaftsgründung stimmten, stimmten 875 dafür - es gibt aber noch 416 „umstrittene“ Stimmzettel, über deren Zulässigkeit bei einer behördlichen Anhörung kommende Woche entschieden werden soll. Eine Abstimmung vor einem Jahr war noch annulliert worden, nachdem die Behörden festgestellt hatten, dass Amazon gegen die Regeln verstoßen hatte.
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