Alpinnotfall mit Baby

Deutsche erwartet Rechnung für Rettungseinsatz

Kärnten
09.04.2022 13:00

Wer sich mit teilweise kurzer Hose und einem neun Monate alten Baby in alpines Gelände begibt, geht ein hohes Risiko ein. Auch wenn der Rettungseinsatz für eine Gruppe Deutscher ein gutes Ende genommen hat, könnte jetzt eine saftige Rechnung auf die Geretteten zukommen.

Am Donnerstag geriet ein deutsches Ehepaar mit ihrem Baby, zwei Freunden und drei Hunden in eine Notlage, als sie wegen hüfthohen Schnees und starken Windes nicht mehr sicher vom Kärntner Storschitz absteigen konnten. Bergrettung, Alpinpolizei und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz und brachten alle sicher zurück ins Tal - nun wird aber geprüft, ob die Urlaubergruppe fahrlässig gehandelt hat und dadurch den Einsatz selbst bezahlen muss.

(Bild: P. Huber)

Mehrere Tausend Euro
„Es kommt immer wieder vor, dass sich jemand fahrlässig in eine Gefahrensituation begibt“, erklärt Polizeisprecher Rainer Dionisio. Im Sicherheitspolizeigesetz ist in solchen Situationen vorgesehen, dass der Einsatz derjenigen Person verrechnet wird. Und ein Hubschraubereinsatz ist nicht gerade billig. „Meistens bewegt man sich in einem Bereich von 3500 bis 4000 Euro!“, so Ralph Schüller von der ÖAMTC-Flugrettung. Es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an - war ein Notarzt an Bord? Wie lange hat der Flug und der Einsatz gedauert?

Geprüft wird jetzt, ob die Urlauber fahrlässig bzw. grob fahrlässig gehandelt haben. Nachdem sie aber weder ordentlich ausgerüstet waren, noch die alpine Gegend die richtige für ein neun Monate altes Baby ist, werden sie mit einer hohen Rechnung rechnen müssen. Polizeisprecher Dionisio: „Nach jetzigem Stand wird die Gruppe aus Deutschland den Einsatz bezahlen müssen!“

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