Das österreichische Fußball-Nationalteam hat er vor zwei Wochen fast im Alleingang aus seinen WM-Träumen gerissen, bei Real Madrid hat er weiterhin einen sehr schweren Stand: Gareth Bale ist am Samstag bei seinem Kurzeinsatz in der spanischen Liga gegen Getafe (2:0) von den eigenen Fans gnadenlos ausgepfiffen worden. Für den 32-jährigen Waliser war es der erste Einsatz in einem Real-Heimspiel im Bernabeu-Stadion seit mehr als zwei Jahren.
Die Buhrufe bei seiner Einwechslung ignorierte Bale. Der Clubkollege von David Alaba hatte zuletzt immer wieder kleinere Verletzungen angeführt. Seit Monaten wird ihm von der spanischen Öffentlichkeit vorgeworfen, für Real nicht mehr alles zu geben. Der Vertrag des einstigen 100-Millionen-Mannes, der mit den Madrilenen viermal die Champions League gewonnen hat, läuft mit Saisonende aus. Trainer Carlo Ancelotti will Bale in der entscheidenden Saisonphase dennoch einsetzen.
Fünf Ligaeinsätze hat Bale in dieser Saison bisher absolviert, dazu sieben Minuten in der Champions League. Im WM-Play-off gegen Österreich (2:1) erzielte er dennoch beide Tore für Wales. „Die Buhrufe sind verständlich, aber unsere Fans müssen verstehen, dass ihre Unterstützung auch sehr wichtig ist“, betonte Ancelotti. „Ja, Bale ist ausgebuht worden, aber erst ist ein ernsthafter Profi, er trainiert gut, und wenn es notwendig ist, wird er in dieser finalen Phase der Saison spielen. Das müssen die Fans verstehen.“
Alaba und Co., durch das 2:0 gegen Getafe klar auf Meisterkurs, wollen ihren Kollegen weiterhin unterstützen. „Wir sind alle mit Bale“, betonte Real-Kapitän Marcelo. Viele Spieler seien im Bernabeu-Stadion bereits vor derart schwierigen Situationen gestanden. „Wir sind am Ende der Saison, es geht um sehr viel, wir müssen einander helfen.“ Am Dienstag empfangen die Madrilenen im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League mit einer 3:1-Führung im Rücken Titelverteidiger Chelsea.
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