Rekord gebrochen

Ouschan nach WM-Finale: „Das war echt hässlich!“

Vize-Weltmeister! Albin Ouschan verpasste seinen dritten WM-Titel.

(Bild: Matchroom Pool)

Österreichs Billard-Star Albin Ouschan knackte in Milton Keynes den WM-Rekord.  Im 9er-Ball-Finale verlor der Titelverteidiger aber mit 6:13 - weil ihn Shane Van Boening (USA) fast nur sitzen ließ. Immerhin cashte der Maria Saaler 30.000 Dollar Preisgeld ab.

Noch nie zuvor hatte es ein Billard-Spieler viermal in ein WM-Finale geschafft. Albin Ouschan knackte diesen Rekord in Milton Keynes (Eng) gleich in überragender Manier. Mit einem 11:3 gegen Alyousef (Kuwait) katapultierte sich der 31-Jährige ins Endspiel – und trug sich damit schon die Geschichtsbücher ein.

Die ganz große Nummer blieb dem Maria Saaler dann aber verwehrt. Eine erstmalige WM-Titelverteidigung seit 1991 (damals durch Earl Strickland/USA) gelang nicht – weil ihn Shane Van Boening einfach sitzen ließ!

Van Boening spielt mit Hörgeraten
Bis zum 5:5 lieferten sich die beiden ein offenes Match – dann packte der Amerikaner (der mit Hörgeräten in beiden Ohren spielt, diese in Drucksituationen für bessere Konzentration angeblich ausschaltet!) einen Zauberstoß aus, machte kaum noch Fehler und ließ Albin somit nur noch zweimal an den Tisch. Wo dieser riskierte – und verlor. Am Ende stand ein 6:13 auf der Tafel.

(Bild: Matchroom Pool)

„Sowas passiert in einem Finale extrem selten – nur da zu sitzen und machtlos zu sein, auf Fehler zu warten. Das war echt hässlich. Es ist alles für Shane gerannt. Aber er hat sich seinen ersten WM-Titel verdient“, betont Albin, der Van Boening 2016 im WM-Endspiel 13:6 gebogen hatte. Jetzt erfuhr er Rache.

Sechs Finali in einem Jahr
Dennoch: Albin bleibt in den „Top 3“ der Weltrangliste. Weil er in den letzten zwölf Monaten in sechs (!) Finali stand - und nur dieses verlor! „Darauf darf ich stolz sein. Ich habe es diesmal ja nicht selbst vergeigt“, sagt der zweifache Weltmeister, der am heutigen Montag mit 30.000 Dollar Preisgeld in der Tasche den Kurzurlaub in Zadar (Kro) antritt. Um die Akkus für die World Pool Masters in Gibraltar (5. Mai) aufzuladen.