Yasar sei nach einer brutalen Attacke sogar von der türkischen Exekutive misshandelt worden, als sie eine Anzeige aufgeben wollte, machten die Grünen auf die Dramatik in dem Asylfall aufmerksam. Selbst ihre eigene Familie habe Yasar mit Mord gedroht, weil sie deren Transsexualität als Blutschande ansehe, so die Grüne Bundesrätin Jennifer Kickert.
TransX: "Kein endgültiger Sieg"
Der erste Asylantrag sei aufgrund dieser Gefahr für Yasar daher völlig rechtswidrig abgewiesen, die Beschwerdefrist vom sogenannten "Verein Menschenrechte Österreich" verschlampt worden, empört sich die Organisation TransX. Einen Antrag auf einstweilige Verfügung, um die Abschiebung zu stoppen, hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte abgewiesen. Ein neu eingebrachter Asylantrag von Judith Ruderstaller von der Organisation Asyl in Not habe zur erneuten Einvernahme von Yasar geführt. Sie wurde noch am selben Tag aus der Schubhaft entlassen.
Dies sei zwar "noch kein endgültiger Sieg; das Verfahren geht weiter", so TransX. Yasar freue sich allerdings sehr darauf, ab jetzt wieder in ihre wahre weibliche Gestalt schlüpfen zu können, so der Verein. "Yasar gebührt jetzt ein gerechtes Asylverfahren ohne Verfahrensmängel. Nach allen vorliegenden Informationen müsste dies mit einem positiven Asylbescheid enden", gab sich die Grüne Menschenrechtssprecherin Alev Korun zuversichtlich.
"Verfolgung von TransGender muss Asylgrund sein"
Um Fälle wie diesen künftig zu vermeiden, wurde ein Protestschreiben an die Innenministerin Johanna Mikl-Leitner geschickt. "Verfolgung von TransGender muss in EU-Staaten auf jeden Fall ein Asylgrund sein. Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität darf nicht geduldet werden, weder in der EU noch in einem Kandidatenstaat wie der Türkei noch sonst wo auf der Welt", so Ulrike Lunacek, Vorsitzende der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen-Interessensgruppe im Europaparlament.
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