Orlan-10 „ausgepackt“

Kuriose Komponenten in russischer Drohne entdeckt

Elektronik
12.04.2022 11:59

Sie gelten nicht erst seit der russischen Invasion in der Ukraine als kriegsentscheidende Hightech-Wunderwaffen und -Werkzeuge: Drohnen. Doch so modern, wie manch einer glauben mag, sind die Fluggeräte offenbar nicht - das legt zumindest ein vom ukrainischen Verteidigungsministerium veröffentlichtes Video nahe, in dem eine russische Orlan-10-Aufklärungsdrohne zerlegt wird.

In dem am Sonntag via Twitter veröffentlichten Video ist ein ukrainischer Soldat zu sehen, der die laut eigenen Angaben abgestürzte Drohne einer näheren Inspektion unterzieht.

Dabei stellt er einem Bericht des „Business Insider“ zufolge fest, dass es sich bei der in der russischen Aufklärungsdrohne verbauten Kamera um eine handelsübliche Spiegelreflexkamera des japanischen Herstellers Canon handelt. Um sicherzustellen, dass sie während ihrer Mission nicht versehentlich den Aufnahmemodus wechselt, wurde das Moduswählrad festgeklebt. Die Kamera selbst ist mit einem Klettgurt gesichert.

Tankdeckel dürfte von Plastikflasche stammen
Vergleichsweise spartanisch mutet das vermeintliche Stück Hightech auch an anderer Stelle an: So dürfte der Deckel des Treibstofftanks von einer gewöhnlichen Plastikflasche stammen. Das Video zeigt zudem, dass die Drohne an mehreren Stellen mit Gaffaband beklebt wurde. „Das ist wirklich echt, keine Fälschung“, sagt der Soldat. „Wir haben sogar daran gedacht, diese ,kosmische‘ Technologie an unsere westlichen Partner zu schicken.“

Die Orlan-10-Drohne ist in der Regel mit einer Wärmebildkamera, einer Foto- sowie Videokamera ausgestattet. 2017 bezifferte das ukrainische Militär die Kosten für die Aufklärungsdrohne dem Bericht zufolge mit zwischen fünf und sieben Millionen Rubel pro Stück - nach aktuellem Stand der russischen Währung umgerechnet rund 54.000 bis 76.000 Euro.

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