Vor fast genau drei Monaten, am 10. Jänner 2022, startete man am Klinikum Wels-Grieskirchen mit einer Kinder- und Jugendpsychiatrie. Vor allem Essstörungen haben sich in den vergangenen zwei Jahren in den Vordergrund geschoben. Der Hauptschwerpunkt liegt bei Zehn- bis 15-Jährigen.
„Das Angebot wird sehr gut angenommen. Wir haben schon im Vorhinein viele Anfragen gehabt“, schildert Adrian Kamper, Chef der neuen Abteilung am Klinikum-Standort Grieskirchen. Im Schnitt sind 20 Behandlungsbetten mit betroffenen Kindern oder Jugendlichen belegt. „Großteils vollstationär, aber einige Patienten kommen auch tagesklinisch zu uns“, so Kamper.
So banal es vielleicht klingt, aber nutzen wir die sonnige Jahreszeit. Schauen wir, dass sich etwas Positives entwickelt und wir uns für den Herbst aktivieren. Kinder müssen hinaus in die Natur und einfach auch Beziehungen leben.
Adrian Kamper, Kinder- und Jugendpsychiatrie Grieskirchen
Auch Siebenjährige in Behandlung
In den vergangenen zwei Jahren haben sich laut dem Experten vor allem Essstörungen im Sinne der Magersucht in den Vordergrund geschoben. „Oftmals in Kombination mit Selbstverletzungen, aber auch die hochgradige Adipositas, kombiniert mit Mental-Health-Problemen“, erklärt Kamper. Mehrheitlich seien Mädchen davon betroffen. In der Abteilung sind bereits sieben-, acht- oder zehnjährige Kinder in Behandlung.
Angebot für Kindergartenkinder
„Gerade haben wir beschlossen, dass wir ab Mai auch eine Eltern-Kind-Aufnahme anbieten. Da sprechen wir dann von Betroffenen im Kindergartenalter. Für diese Gruppe werden wir drei Betten zur Verfügung stellen, Anfragen dazu gibt es bereits“, berichtet der Psychologe. Die Pandemie sorgte, durch den Wegfall von Alltagsstrukturen, bei einigen Opfern für eine psychische Destabilisierung und Krise. Jetzt gilt es, wieder positiv nach vorn zu sehen: „Ermöglichen Sie Ihren Kindern Kontakt zu Tieren, unternehmen Sie etwas in der freien Natur und in der Sonne, und nutzen Sie den Humor als Ressource!“
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