Niemals eine Anzahlung leisten! Diesen Rat gab der Geschäftsführer der Pleite-Firma Scalahaus allen Häuslbauern in einem Interview auf den Weg. Ob das wirklich ernst gemeint war? Ein Bürmooser Paar überwies dem Eugendorfer Unternehmen jedenfalls 51.000 Euro - bekommen haben sie dafür lediglich ihre Baupläne ...
„Wir predigen Tag und Nacht, dass man gerade beim Hauskauf niemals eine Anzahlung leisten soll.“ Für Häuslbauer hatte der Chef der Eugendorfer Pleite-Firma Scalahaus in einem Interview aus dem Jahr 2015 einen wichtigen Tipp parat. Für sein eigenes Unternehmen galt Derartiges offenbar nicht.
Scalahaus ist - wie berichtet - seit vergangener Woche in Konkurs. Schulden in Höhe von 13,1 Millionen Euro hat man angehäuft. Im vergangenen Jahr wies die Bilanz einen Verlust von mehr als acht Millionen Euro aus. Das alles hielt den Fertighaus-Anbieter aber nicht davon ab, bis zuletzt Forderungen an seine Kunden zu stellen.
Noch eine Woche vor dem Konkurs hat uns Scalahaus vertröstet und versichert, dass alles in bester Ordnung ist. Eine Frechheit.
Daniela Moßhammer
Mario Reiter und Daniela Moßhammer aus Bürmoos etwa überwiesen bislang 51.000 Euro an das Flachgauer Unternehmen. Bekommen haben sie bislang nichts außer den Bemusterungs- und Einreichplänen. „Noch eine Woche vor dem Konkurs hat uns Scalahaus vertröstet und versichert, dass alles in bester Ordnung ist. Eine Frechheit“, ist Moßhammer verzweifelt. Und: „Unser Geld sehen wir nie wieder.“
Knapp 60 Scalahaus-Kunden zittern derzeit um ihre Eigenheime. Das Unternehmen betont, dass Partnerbetriebe sämtliche offenen Bauprojekte abschließen werden. Auf die Häuslbauer warten immense Zusatzkosten. „In Zeiten wie diesen ist das absolut verheerend“, sagt Moßhammer.
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