Ob öffentliche Lärmerregung, Überwachung des Leinenzwanges oder der Grillplatzverordnung: Wenn irgendwo „der Rauch aufgeht“, wird in Innsbruck häufig auch die Mobile Überwachungsgruppe (MÜG) alarmiert. Die stadteigene Polizei handelt dabei oft Hand in Hand mit der Bundespolizei. Vergangenes Jahr war ein Rekordjahr.
„Die seit 2005 bestehende Einrichtung der MÜG im Magistrat genießt großes Vertrauen bei der Bevölkerung und ist zudem im Einsatzfall ein wichtiger Kooperationspartner für die Innsbrucker Blaulichtorganisationen“, hielt der für Sicherheit zuständige Vize-Bürgermeister Hannes Anzengruber (ÖVP) zum Jahresbericht 2021 fest.
35 Einsätze pro Tag
Der Mitarbeiterstab des Referates für Öffentliche Ordnung rückte im Vorjahr zu mehr als 13.000 Einsätzen aus – statistisch gesehen jeden Tag 35 Mal. „Das ist ein neuer Höchstwert seit Bestehen der Mobilen Überwachungsgruppe“, erklärt Klaus Faistmantl, Amtsvorstand Allgemeine Sicherheit. Im Jahr 2020 wurden 10.400 Einsätze gezählt, ein Viertel weniger. Ein relativ kleiner Teil waren dabei Covid-19-Einsätze im Auftrag der Gesundheitsbehörde. 1636 im ersten Pandemiejahr, 1185 im zweiten.
Einsätze durch mehr Verkehr
Insgesamt zeige sich eine steigende Tendenz bei den Einsatzzahlen. Dies sei einerseits auf eine „hohe Meldekultur der Stadtbevölkerung“ zurückzuführen – gezählt werden rund 90 Anrufe pro Tag –, andererseits auf ein erhöhtes Verkehrsaufkommen im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020.
Die 36 Bediensteten der Mobilen Überwachungsgruppe MÜG sind ein wichtiger Bestandteil der Verwaltung. Wir stocken nächstes Jahr um sechs Stellen auf.
Vize-BM Hannes Anzengruber
Lärm häufige Einsatzursache
Häufigste Einsatzursache waren präventive Kontrollen im Stadtgebiet (4850), gefolgt von Verkehrsbehinderungen (4160) – dazu zählt etwa das Zuparken von Hauseinfahrten, Behindertenparkplätzen oder Ladezonen. Wegen Lärm gab es knapp 1760 Ausrückungen.
Fahrradfahrer waren oft in Unfälle verwickelt
Bei zahlreichen Einsätzen, zum Beispiel Verkehrsregelungen, Absperrungen oder Veranstaltungen, tritt die MÜG an der Seite der Polizei auf. „Diese Zusammenarbeit wollen wir weiter ausbauen“, sagte Daniel Mallaun, Leiter des Verkehrsreferates im Stadtpolizeikommando. 2021 wurden im Stadtgebiet 746 Verkehrsunfälle mit Personenschaden gezählt, die Hälfte (!) davon Radfahrer – Tendenz steigend. Bei den Unfällen im Stadtgebiet wurden 717 Personen leicht und 162 schwer verletzt, vier wurden getötet. Die Polizei überprüfte in 1423 Einsatzstunden die Tempolimits: 276.668 Fahrzeuge wurden gemessen, 16.187 Anzeigen folgten.
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