Die ukrainische Post hat am Dienstag eine Briefmarke mit dem Funkspruch „Russisches Kriegsschiff, f… dich“ in Umlauf gebracht. Diese bezieht sich auf den Funkspruch eines auf der Schlangeninsel im Schwarzen Meer stationierten ukrainischen Grenzsoldaten. Der hatte, als die Soldaten dort von den Russen per Funk aufgefordert worden waren, zu kapitulieren, die Besatzung des Schiffes mit genau diesen Worten bedacht.
Der Soldat Roman Hrybow, der für den Ausspruch verantwortlich zeichnet und in der Ukraine dafür als Held gefeiert wurde, soll bei der Präsentation der Marke dabei sein, wie die ukrainische Post auf Facebook schrieb. „Ohne ihn gäbe es weder eine Briefmarke noch einen so starken Widerstand, wie ihn die Soldaten der Schlangeninsel geleistet haben“, zitierte CNN die ukrainische Postverwaltung.
Zunächst war angenommen worden, die Soldaten auf der Schlangeninsel seien alle getötet worden, doch wenige Tage nach dem denkwürdigen Funkspruch gab die ukrainische Flotte bekannt, dass die 13 Männer überlebt hätten. Sie waren von der russischen Marine gefangen und später im Zuge eines Gefangenaustausches wieder freigelassen worden.
Nutzer konnten über Motiv der Marke abstimmen
Anfang März hatte die ukrainische Post Künstler aufgefordert, Vorschläge für die Gestaltung der neuen Briefmarke einzureichen. Mehr als 500 Motive wurden eingeschickt, die besten 20 davon veröffentlichte die Post auf ihrer Facebook-Seite, wo sie die Nutzer auch dazu aufrief, über das Sieger-Motiv abzustimmen.
Das Rennen machte schließlich das vom Künstler Boris Groh eingeschickte Motiv. Es erhielt beim Voting mehr als 1700 der insgesamt 8000 Stimmen. Der Ukrainer hatte schon am 28. Februar seine Illustration zu den Ereignissen auf der Schlangeninsel auf Twitter (Tweet unten) geteilt.
Künstler verließ 2014 die Halbinsel Krim
Groh habe auf der Halbinsel Krim gelebt, nach der Besetzung durch Russland 2014 sei er aber gezwungen gewesen, seine Heimat zu verlassen. Er sei schließlich nach Lemberg gezogen, berichtete die Post über den Künstler bei der Bekanntgabe des Gewinners.
Das philatelistische Werk könne ab sofort bei den Hauptpostämtern des Landes oder online erworben werden, schrieb die ukrainische Post am Dienstagnachmittag auf Facebook.
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