Neue russische Ziele
USA befürchten „intensive Kämpfe“ im Donbass
Das US-Verteidigungsministerium Pentagon befürchtet eine Intensivierung der Kampfhandlungen im Osten der Ukraine. „Wir glauben, dass die Russen entschieden haben, sich auf den Donbass und den Süden der Ukraine zu konzentrieren. Einheiten, die zuvor um Kiew und im Norden aktiv waren, werden für neue Operationen in diesen Regionen formiert“, erklärte am Dienstagnachmittag Pentagon-Sprecher John Kirby.
Die USA würden davon ausgehen, dass die zu Beginn des Jahres um die Ukraine versammelte Feuerkraft der russischen Streitkräfte zu einem großen Teil weiterhin verfügbar sei, erläuterte Kirby in einer Telefonkonferenz mit europäischen Journalisten.
Anzeichen für Nachschub im Donbass
Nachdem strategische Ziele in Kiew, in Tschernihiw sowie anderen Teilen des Nordens nicht erreicht und die Russen selbst im Süden bei Mykolajiw zurückgeworfen worden seien, setzten sie nun neue Prioritäten im Osten der Ukraine. Konkret sprach Kirby von beobachteten Konvois nördlich der Stadt Isjum in der Region Charkiw, sowie von Anzeichen für Nachschub im Donbass selbst.
„Weil Russland seine Feuerkraft auf einen kleineren Raum konzentriert, gibt es das Potenzial dafür, dass die Kämpfe viel intensiver und länger werden“, sagte Kirby. Ob Russland damit militärischen Erfolg haben werde, werde sich erwiesen. Die Ukrainer würden sich jedoch tapfer verteidigen, versicherte er.
Waffenlieferungen in die Ukraine
Die weitere militärische Bedrohung der Ukraine sei auch der Grund dafür, dass die USA alles unternehmen würden, Lieferungen von Sicherheitsunterstützung in die Ukraine zu beschleunigen und auszuweiten. Zwischen der Unterzeichnung der nötigen Dokumente durch US-Präsident Joe Biden und der Übergabe der Lieferungen an die Ukraine vergingen derzeit lediglich vier bis sechs Tage, erläuterte der Pressesprecher.
Weitere 750 Millionen Dollar Militärhilfe?
Einem Insider zufolge werden die USA die Bereitstellung weiterer Militärhilfe in Höhe von 750 Millionen Dollar (knapp 693 Mio. Euro) für die Ukraine bekannt geben. Dies könne möglicherweise bereits am Mittwoch geschehen, erklärten zwei mit dem Vorgang vertraute US-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Einer der Insider sagte, die genaue Ausgestaltung der Hilfe werde noch besprochen.
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