„Trumpf“ Medwedtschuk

Selenskyj schlägt Austausch von Putin-Freund vor

Ausland
13.04.2022 08:04

Dem ukrainischen Geheimdienst scheint es gelungen zu sein, mit Viktor Medwedtschuk Putins wichtigsten Mann in der Ukraine festzunehmen. Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt Russland nun einen Tauschhandel gegen weitere Kriegsgefangene vor.

Laut Selenskyj sei es wichtig „für unsere Sicherheitskräfte und Militärs, eine solche Möglichkeit in Betracht zu ziehen“. „Ich schlage der Russischen Föderation vor, ihren Jungen gegen unsere Jungen und Mädchen in russischer Gefangenschaft auszutauschen“, so Selenskyj.

Medwedtschuk gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und war kurz nach Beginn des Krieges untergetaucht. Ihm werden in Kiew Hochverrat und Unterschlagung vorgeworfen.

Selenskyj: „Niemand versteht den Plan“
Weiters hat Selenskyj auf Äußerungen Putins reagiert, der in Russland „Spezialoperation“ genannte Krieg verlaufe nach Plan. „Ganz ehrlich, niemand in der Welt versteht, wie ein solcher Plan aufgestellt werden konnte“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache am Dienstagabend in Kiew.

Was tauge ein Plan, der den Tod Zehntausender eigener Soldaten vorsehe, fragte der Staatschef. Dabei sei klar, dass in Moskau die Zahl der getöteten Ukrainer ohnehin nicht interessiere. Putin hatte sich am Dienstag siegesgewiss gezeigt, dass die Ziele der „Spezialoperation“ erreicht würden.

Viele Fragezeichen hinter möglichem Chemiewaffenangriff
Selenskyj zitierte ukrainische Zahlen, wonach bereits 20.000 russische Soldaten getötet worden seien. Westliche Schätzungen gehen von mehreren Tausend Toten aus. Der Kreml selbst spricht nur von „schweren Verlusten“.

Ob russische Streitkräfte in Mariupol chemische Waffen eingesetzt haben, bleibe indessen weiterhin unklar, erklärte Selenskyj weiter. Man könne derzeit keine hundertprozentig sichere Schlüsse darüber zu ziehen. Im Moment sei es nicht möglich, eine angemessene Untersuchung in der belagerten Stadt durchzuführen.

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