Würfel sind gefallen

Zukunft von Österreichs Box-Star Nader geklärt

Sport-Mix
13.04.2022 10:00

„Ich werde auf jeden Fall weitermachen“, sprudelte es sofort aus Marcos Nader heraus, als er den Hörer abnahm. Er wusste sofort, worauf sportkrone.at im Interview hinaus wollte. Nach seinem schweren K.O. bereits in Runde fünf im Kampf um den EU-Titel war ein mögliches Karriereende des Box-Stars ja die causa-prima in der Szene. Nun gab er „Entwarnung“.

„Es hat viele Anfragen gegeben, ob ich meine Karriere beende“, schilderte Nader die Zeit zwischen dem Knock-Out und seiner Entscheidung, die Boxhandschuhe auch in Zukunft weiterhin zu schnüren. Die elf Tage fühlten sich für Österreichs Box-Fans wie eine Ewigkeit an. Aber: am 17. September dieses Jahres wird der 32-Jährige im Rahmen der neunten Bounce Fight Night wieder im Ring stehen.

Nacht im „InterCont“ brachte Entscheidung
„Ich wollte nicht mit einer Niederlage aufhören. Sicher nicht so! Wenn man einmal liegt, muss man sofort wieder aufstehen“, bewies Nader damit seine starke Persönlichkeit, verfiel nicht in Selbstmitleid. Dies vermittelt er auch seinen Youngsters tagtäglich im Training. „Boxen ist wie Motorradfahren - wenn man stürzt, muss man auch gleich wieder aufs Motorrad 
steigen, um sich die Angst zu nehmen“, vergleicht er seinen jetzigen Job mit seinem Hobby aus der Kindheit. Ein schwerer Motocross-Unfall zwang den einstigen IBF-Champion erst zum Boxen.


Dass der gebürtige I
bizenker seine erfolgreiche Karriere fortsetzen wird, war ihm gleich am Tag nach dem Kampf klar. Er verbrachte die Nacht im Hotel InterContinental, konnte daher direkt am Unglücksort seine Gedanken ordnen. Zuvor machte er aufgrund des harten Schlags einen kurzen Abstecher in die Privatklinik Döbling.

Warten auf Gegner und Ranking
„Scheiße“ war das Erste, was dem Local Hero in den Kopf schoss, als er wieder zu sich kam: „Ich war unsicher, was jetzt auf mich zukommen würde. Ich fühlte mich gut, auch beim Kampf - bis zum Schlag. Dann habe ich mich gar nicht mehr gespürt.“ Jetzt heiße es „aufstehen und Krone richten“. Er war - auch von den Buchmachern - als Favorit in den Ring gestiegen. Der Gegner wäre ihm gelegen, aber „ein Schlag entscheidet, auch wenn du vier Runden nach Punkten einstimmig vorne liegst“. Ein Schlag, der der österreichischen Box-Welt kurz den Atem nahm …


Dienstag darauf startete er aber unbeirrt wieder ins Training, Montag musste er noch pausieren und die CT- sowie MR-Ergebnisse abwarten. Im Herbst werden ein bis zwei Aufbaugegner mit dem Dancing-Stars-Teilnehmer von 2020 im Ring tänzeln: „Ich will einfach mal boxen, schauen wie’s mir dabei geht.“ Konkrete Gegner gibt es noch keine. Bruder, Manager sowie Trainer Daniel Nader ist noch am Eruieren.

Marcos denkt immer auch an andere
Ziel sei es in der Rangliste so schnell wie möglich wieder nach oben zu klettern. Wie weit es den vor kurzem noch Fünftplatzierten der Weltrangliste zurückgeworfen hat, steht noch nicht fest. Er hoffe nicht ganz aus der IBF-Rangliste zu fallen. „Es geht schnell nach unten oder nach oben - ein Schlag kann da entscheiden. Es ist schnelllebig“, ist Nader Veränderungen in den diversen Rankings bereits gewohnt.


Aber wer Marcos kennt, weiß, dass der Einzelsportler bei weitem kein Egoist ist und immer auch an andere denkt. „Natürlich ist es mein Ziel wieder nach oben zu kommen, aber auch den Nachwuchs für Größeres vorzubereiten“, spielt er auf die Youngsters an, die in seinem Boxclub Bounce im 16. Wiener Gemeindebezirk nachdrängen und auch bei der letzten Box-Nacht für rot-weiß-rote Erfolge sorgten. „Mein Bruder und ich haben mit der Bounce Fight Night etwas aufgebaut, etwas geschaffen“, weiß Nader über die Wertigkeit der größten Box-Veranstaltung Österreichs, die im September bereits in die neunte Runde gehen wird.

Frankreich ruft
Diese wird wieder im Hotel InterContinental über die Bühne gehen. „Herr Sommerer und sein InterCont-Team als mein Partner und Sponsor werden den Gästen wieder ein unvergessliches Erlebnis bieten“, macht das heimische Box-Aushängeschild bereits Gusto darauf.


Jetzt heißt es aber erst einmal „die Seele baumeln lassen“. Nächste Woche geht es mit Frau Sandra und Töchterchen Mia nach Südfrankreich. Dennoch wird täglich einmal trainiert. Die Zeit bleibt ja bekanntlich nicht stehen …

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(Bild: KMM)



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