Schüsse in U-Bahn

New Yorker Polizei hat nun Verdächtigen im Visier

Ausland
13.04.2022 08:59

Nach den Schüssen in der New Yorker U-Bahn wird nach einem Verdächtigen gefahndet. Laut Polizeichefin Keechant Sewell wird ein „dunkelhäutiger“ Mann als „Person von Interesse“ gesucht. Es soll vor der Tat mehrere aggressive YouTube-Videos veröffentlicht haben.

Bei dem Vorfall mit Schüssen und Rauchschwaden sind am Dienstag mitten in der morgendlichen Rushhour im New Yorker Stadtteil Brooklyn mindestens 23 Menschen verletzt worden. Zehn Menschen erlitten Schussverletzungen, 13 Personen hatten Rauchgasvergiftungen oder verletzten sich auf der Flucht.

(Bild: AP)

Rauch- und Nebelschwaden, dann Schüsse
Ein Mann hatte in einem Zug der Linie N Richtung Manhattan kurz vor der Station 36th Street plötzlich eine Art Gasmaske angezogen und dann einen Kanister geöffnet, aus dem Nebel oder Rauch strömte, sagte Polizeichefin Sewell. Danach habe er das Feuer eröffnet. Bürgermeister Eric Adams sprach von „Rauchbomben“. Der Mann, der eine Art orange-grüne Bauarbeiterweste, einen neongrünen Bauarbeiterhelm und einen grauen Kapuzenpullover trug, ist noch auf der Flucht. Die New Yorker Polizei erhöhte ihre Präsenz in der U-Bahn.

Polizeichefin Keechant Sewell (Bild: AP)
Polizeichefin Keechant Sewell

Auf Videos war zu sehen, wie Menschen in der Station 36th Street im Viertel Sunset Park aus einem U-Bahn-Wagen strömten - umgeben von Nebel- oder Rauchschwaden. Einige blieben am Boden liegen, auch Blut war zu erkennen, andere kümmerten sich um die Verletzten.

Weitere Pistolen-Magazine und Axt gefunden
Es sei großes Glück, dass nicht noch Schlimmeres passiert sei, betonte Sewell. Laut Polizei feuerte der Mann mit einer Glock-Pistole insgesamt 33 Schüsse ab. Am Tatort fanden Ermittler zudem weitere Pistolen-Magazine und eine Axt. Auch ein Klein-Lkw wird im Zusammenhang mit der Tat gerade untersucht.

Aggressive YouTube-Videos
Laut Sewell hatte der gesuchte 62-Jährige vor der Tat mehrere Videos auf YouTube veröffentlicht, in denen er lange und teilweise aggressive politische Tiraden von sich gibt und New Yorks Bürgermeister Adams kritisiert. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es den Ermittlern zufolge nicht. Adams‘ Polizeischutz werde aber vorsichtshalber aufgestockt, hieß es. Der Bürgermeister hält sich wegen einer Infektion mit dem Coronavirus derzeit in Isolation in seiner Residenz auf der Upper East Side Manhattans auf.

Adams, ein früherer Polizist, der erst Anfang des Jahres seinen Job angetreten hatte, hatte angekündigt, scharf gegen Kriminalität vorgehen zu wollen. Er sprach am Dienstag von einem „schwierigen Tag für New York“. Der Täter werde gefunden und zur Rechenschaft gezogen, versprach Adams.

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