Das Interesse am Studium der Medizin und Zahnmedizin an den öffentlichen Universitäten in Österreich ist hoch. 15.788 Personen haben sich für das Aufnahmeverfahren am 8. Juli angemeldet. Damit gibt es je nach Standort zwischen sechs und zehn Bewerber pro Studienplatz.
Knapp zwei Drittel der Bewerbungen kommen auch in diesem Jahr von Frauen. Die meisten Anmeldungen gibt es in Wien (7881), gefolgt von Innsbruck (3350) und Graz (2650). Die wenigsten Anmeldungen verzeichnet die Universität Linz (1907), wo zugleich 70 zusätzliche Plätze entstehen. Insgesamt stehen 1850 Studienplätze zur Verfügung, das sind um 110 mehr als im Vorjahr. Davon gehen in der Humanmedizin mindestens 95 Prozent an allen Universitäten an Kandidaten aus der EU und mindestens 75 Prozent an Bewerber mit österreichischem Maturazeugnis. In der Zahnmedizin ist diese Quotenregelung hingegen gefallen. Hier werden die Plätze unabhängig von der Nationalität an die Bewerber mit dem besten Testergebnis vergeben.
Achtstündiges Aufnahmeverfahren
Das Aufnahmeverfahren am 8. Juli dauert inklusive Mittagspause rund acht Stunden. Abgeprüft werden das schulische Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompetenz und Textverständnis sowie kognitive Fertigkeiten wie die Merkfähigkeit. Zudem müssen die Bewerber anhand der Beschreibung einer Situation feststellen, wie sich ihr Gegenüber fühlt beziehungsweise anstehende Entscheidungen hinsichtlich ihrer Bedeutung reihen. Angehende Zahnmediziner müssen statt Textverständnis manuelle Fertigkeiten nachweisen. Für die Teilnahme am Aufnahmeverfahren sind 110 Euro zu zahlen.
Welche Corona-Regeln beim diesjährigen Test gelten werden, steht bis dato nicht fest. Die Schutzmaßnahmen würden selbstverständlich dem epidemiologischen Risiko zum Zeitpunkt des Aufnahmeverfahrens „entsprechend angepasst“ und die Teilnehmer zeitgerecht darüber informiert, hieß es auf Anfrage der APA. Im Vorjahr durften nur geimpfte, genesene oder getestete Personen teilnehmen. Zusätzlich musste abseits des eigenen Sitzplatzes eine FFP2-Maske getragen werden.
Bundesheer sicherte sich zehn Plätze
Für das kommende Studienjahr gibt es erstmals die Möglichkeit, eine bestimmte Zahl an Medizin-Studienplätzen für Aufgaben im öffentlichen Interesse zu reservieren. Trotz des von vielen Seiten kommenden Rufs etwa nach mehr Kassenärzten am Land wurde das Modell allerdings kaum genutzt. Einzig das Bundesheer hat sich zehn Studienplätze an der Medizin-Uni Wien gesichert.
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