Russland streitet ab
Selenskyj: Verbotene Phosphorbomben eingesetzt
Aus der Ukraine werden erneut Vorwürfe laut, dass Russland Phosphorbomben gegen Zivilisten eingesetzt haben könnte. Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von Terror gegen die Bevölkerung. Russland bestreitet die Vorwürfe nach wie vor vehement. Auch der Vorwurf des Einsatzes von Chemiewaffen steht weiter im Raum.
Verbrennungen mit Phosphor sind enorm gefährlich - nicht umsonst ist Phosphor in seiner weißen Modifikation laut Genfer Konvention nicht mehr erlaubt. Sobald das Element in dieser in Kontakt mit Sauerstoff kommt, verbrennt es unkontrolliert. Das Löschen muss mit Sand erfolge - eine Verbrennung hinterlässt schlecht heilende und sehr schmerzhafte Wunden.
Schon im Einsatz?
Schon seit Wochen wird gemutmaßt, dass Russland entsprechende Waffen bereits eingesetzt haben könnte oder zumindest planen dürfte, sie auch in der Ukraine abzuwerfen. Zuletzt äußerte der Sprecher der regionalen Militärverwaltung von Saporischschja, Iwan Ariefjew, dass eine solche Bombe abgeworfen worden sei - Berichte zu möglichen Opfern gab es jedoch nicht.
Selenskyj spricht von Terror
Nun erneuerte auch Selenskyj den Vorwurf: In einer Video-Ansprache vor dem estnischen Parlament sprach er von Terror gegen die zivile Bevölkerung. Man gehe derzeit den Hinweisen auf den Einsatz nach, aufgrund der massiven Belagerungen seien Ermittlungen jedoch schwer.
Selenskyj fordert, Instrumente zu finden, die den Druck auf Russland erhöhen, und außerdem Zwangsdeportation von Ukrainern zu beenden. Sanktionen gegen Russland müssten fortgeführt werden.
Auch Chemiewaffenvorwurf steht im Raum
Prorussische Separatisten haben indessen den Vorwurf zurückgewiesen, einen Giftgasangriff in der Hafenstadt Mariupol ausgeführt zu haben. Eduard Bassurin, ein Sprecher der Donezker Separatisten, sagte der russischen Agentur Interfax: „Die Streitkräfte der Donezker Volksrepublik haben in Mariupol keine chemischen Waffen eingesetzt.“
Das ultranationalistische ukrainische Asow-Regiment hatte von einem solchen Angriff berichtet. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür allerdings auch von ukrainischer Seite nicht.
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