Kamen aus Rumänien

Geschmuggelte Beagle-Welpen von Polizei gerettet

Vorarlberg
13.04.2022 15:55

Der Polizei im benachbarten Bayern gelang am vergangenen Sonntag ein Schlag gegen die Tierschmuggel-Mafia. In Weißenshorn (Landkreis Neu-Ulm) konnten nach den Hinweisen einer Frau, die durch Inserate auf einem Kleinanzeigenportal Verdacht geschöpft hatte, zwei Beagle-Welpen, die aus Rumänien kamen, gerettet werden.

Auf einem bekannten Kleinanzeigenportal inserierte ein Mann Beagle-Welpen zum Verkauf. Einer der Hunde sollte eine niedrige vierstellige Summe kosten. Diese Anzeige weckte bei einer Frau aus dem bayrischen Landkreis Günzburg das Kaufinteresse. Das Inserat machte den Eindruck, als ob die Tiere aus einer deutschen Zucht stammen würden.

Verschmutzte Zwinger
Nach der Abwicklung der Formalitäten kam der Frau das Angebot aber dann doch seltsam vor, weil sie die gesendeten Bilder nicht mit der Landschaft in Weißenhorn in Verbindung bringen konnte. Weiter zeigten die Fotos, wie die Welpen in einem verschmutzten Zwinger ohne Wasser saßen. Außerdem durfte sie die Hunde nicht vor Ort bei den Elterntieren besuchen. Ihr wurden mehrere Vorwände genannt, weshalb ein Treffen nicht möglich sei, sondern nur eine direkte Übergabe des Welpen.

Die beiden Beagle-Welpen. (Bild: Zentrale Einsatzdienste Neu-Ulm)
Die beiden Beagle-Welpen.
Der gerettete Beagle fühlt sich beim bayrischen Polizisten sichtlich wohl (Bild: Zentrale Einsatzdienste Neu-Ulm)
Der gerettete Beagle fühlt sich beim bayrischen Polizisten sichtlich wohl

Aufgrund dieser Zweifel informierte sie die Diensthundeführer der Zentralen Einsatzdienste Neu-Ulm und bat um Hilfe. Die Diensthundeführer kamen nun anstatt der Kaufinteressentin an den vereinbarten Übergabeort des Welpen und kontrollierten dort einen 52-jährigen Mann mit seinem Fahrzeug und zwei Hundewelpen.

Mann verstieß gegen Einfuhrbestimmungen
Sie stellten fest, dass der Mann beim Transport der Welpen von Rumänien nach Deutschland gegen die Einfuhrbestimmungen verstieß. Weiterhin stand beiden Tieren nur eine aufgeschnittene Plastik-Flasche mit Wasser zur Verfügung, welche an den Schnittkanten sehr scharfkantig war. Futter wurde in einer separaten Plastik-Flasche, außerhalb der Transportkiste, mitgeführt.

Ohne gesetzliche Tollwutimpfung
Beide Welpen verfügten zwar je über einen EU-Heimtierausweis mit diversen Impfungen, jedoch konnte der Verkäufer die vorgeschriebene Tollwutimpfung nicht nachweisen. Diese Impfung ist für die Einfuhr nach Deutschland zwingend erforderlich. Wäre die erforderliche Tollwutimpfung korrekt durchgeführt worden, müssten die Welpen bei der Einfuhr nach Deutschland mindestens 15 Wochen alt sein.

Falsche Altersangabe
Die durchgeführte Zahnaltersüberprüfung durch das Veterinäramt Neu-Ulm ergab jedoch, dass die Hunde deutlich jünger waren. Das im Impfausweis eingetragene Geburtsdatum stimmte somit auch nicht mit dem eigentlichen Alter der Welpen überein. Aufgrund der tierseuchenrechtlichen und einfuhrrechtlichen Verstöße setzten Verantwortliche des Veterinäramts Neu-Ulm die Welpen in Quarantäne.

Strafe von 1200 Euro
Der 52-Jährige musste eine Sicherungsleistung von 1200 Euro für die Verstöße hinterlegen. Nach der Quarantäne werden die Welpen an verantwortungsvolle Tierhalter vermittelt. Wann das der Fall sein wird und wie lange die Quarantäne dauert, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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