Ziemlich abgehoben

Urbansphere: Audis 5,5-m-Raumschiff für die Stadt

Motor
19.04.2022 13:00

Stadtautos sind klein und wendig? Nicht bei Audi. Als drittes Modell ihrer Concept-Car-Serie mit „-sphere“ im Namen haben die Ingolstädter den Urbansphere auf die Räder gestellt. Dieses mehr als fünfeinhalb Meter lange Schiff soll perfekt in den Innenstadtverkehr der Zukunft passen. Einparken (und überhaupt fahren) kann das Space Shuttle zum Glück alleine.

Aber es geht eh nicht ums Auto an sich, hört man von Audi, sondern um„ ein umfassendes Ökosystem mit Dienstleistungen rund ums Auto“. Dazu gehört, dass das Audi Urbansphere Concept automatisiert fährt, seine seine Passagiere zu Hause abholt und sich selbstständig um einen Parkplatz und das Laden der Batterie kümmert.

Das Fahrzeug an sich ist vor allem Raum: 3,40 Meter Radstand, 5,51 Meter Länge, 2,01 Meter Breite und 1,78 Meter Höhe, Audis Zukunft der Oberklasse? Sie „brechen radikal mit Konventionen des Segments“, heißt es im Begleittext des gar nicht so leicht zu verdauenden Stadtautos.

5,5 Meter, vier Sitzplätze
Die Portale öffnen gegenläufig, während ein virtueller roter Teppich auf der Straße leuchtet, und geben den Blick frei auf vier Einzelsitze. Nicht auf zehn Plätze, was einem derart großen Auto im Stadtverkehr Sinn verleihen würde. Vier also, die „den wechselnden sozialen Bedürfnissen der Passagier_innen“ Rechnung tragen sollen. Vor allem die beiden hinteren Sessel spielen alle Komfort-Stückerln. Sie neigen sich, fahren Beinauflagen aus, können sich zueinander drehen oder den Kopfbereich mit einer hinter der Kopfstütze angebrachten Blende gegenüber der neben Person daneben oder gegenüber verdecken. Jeder Sitz verfügt zudem über eine eigene Soundzone mit Lautsprechern im Kopfstützenbereich. Natürlich gibt es auch einen Monitor in der Vordersitzlehne.

Der ist allerdings Kinderkram gegen den großformatigen, transparenten OLED-Screen, der vom Dachbereich vertikal in die Zone zwischen den Sitzreihen einschwenken kann und den hinteren Passagieren dient.

Zwischen den Rücksitzen findet sich eine nach oben schwenkbare Mittelkonsole, die einen Wasserspender und Gläser enthält. Wie im Wellnessbereich eines Hotels.

Stresserkennung an Bord
Das Wellness-Thema spielt Audi weiter. So hat das Fahrzeug eine integrierte Stresserkennung. Dieses lernfähige Programm ermittelt per Gesichtsscan und Stimmenanalyse das Befinden der Fahrgäste und bietet jeder Person individuelle Möglichkeiten zur Entspannung, etwa mit einer Meditations-App, die sich über den persönlichen Screen und die private Sound-Zone in den Kopfstützen nutzen lässt.

Von außen: Ein schnittiger Van
Wie verpackt man so viel Raum so, dass es nach einem futuristischen Audi aussieht? Eigentlich genau so. Das Urbansphere Concept könnte als Ingolstädter Zukunftsversion eines Chrysler Voyager antreten. Single-Frame-Kühlergrill mit lustigen Lichtspielen, ein weit geschwungener, dynamischer Dachbogen, ein massiver Schweller, hinter dem sich die Batterieeinheit verbirgt. Und 24-Zoll-Räder. Lichtspiele auch hinten.

Elektroantrieb mit Riesenbatterie
Zwischen den Achsen sitzt eine 120-kWh-Batterie als Stromquelle für die beiden Elektromotoren, die gemeinsam von 295 kW/401 PS und 690 Nm abliefern, und soll eine rechnerische WLTP-Reichweite von 750 Kilometer ermöglichen. Die 800-Volt-Anlage lässt sich mit bis zu 270 kW Gleichstrom betanken. Zehn Minuten genügen, um Antriebsenergie für mehr als 300 Kilometer Fahrstrecke an Bord zu nehmen, in weniger als 25 Minuten lässt sich der Ladestand der Batterie von fünf auf 80 Prozent steigern.

Luftfederung soll für komfortables Gleiten sorgen, Hinterradlenkung für die Vermeidung von Kratzern beim Rangieren.

Man wird es bereits vermutet haben: Kreiert wurde der Audi Urbansphere Concept für den Verkehr in den Megacitys von China. Doch man ist bei Audi davon überzeugt, dass sich „das Konzept auch für alle übrigen Ballungsräume rund um den Globus“ eignet. „In diesen urbanen Regionen, wo persönlicher Raum besonders knapp bemessen ist, bietet das Concept Car den bisher größten Innenraum eines Audi.“ Als Campingbus für Städter, die sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können, ist der Urbansphere aber nicht geplant.

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(Bild: KMM)
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