Nach dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier gerät nun auch Papst Franziskus in das Visier ukrainischer Ultranationalisten, die im Windschatten von Putins brutalem Angriffskrieg immer mehr Aufwind bekommen. Und das, weil der Heilige Vater am Karfreitag ein Zeichen des Friedens setzen möchte.
Bei einer Station des Kreuzweges, so hieß es aus dem Vatikan, sollten zwei Frauen das Kreuz Christi tragen - eine Ukrainerin und eine Russin. Kein Wort sollen sie sagen, nur ein Zeichen setzen, dass man alles tun müsse, damit der so grausame Krieg aufhört. Ein Zeichen, dass man dem gegenseitigen Hass abschwören müsse, um den Menschen wieder ein friedliches Leben zu ermöglichen.
Geste sei unverständlich
Der Botschafter der Ukraine beim Heiligen Stuhl war der Erste, der sich vehement gegen dieses Friedens-Symbol aussprach. Via Twitter erklärte er, dass er versuche, dem Vatikan die damit verbundenen Probleme und möglicherweise auch Konsequenzen zu erklären. Wenig später setzte in Kiew der Großerzbischof der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche nach. Die Geste sei unverständlich, ja beleidigend in einer Zeit, in der in ukrainischen Städten und Dörfern die nächste Angriffswelle bevorstehe.
Wer, wenn nicht der Papst, ist dazu bestimmt, für Frieden zu beten, beide Seiten zur Beendigung des Krieges aufzurufen? Was soll denn der Stellvertreter Christi bitte sonst tun?
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