War für FBI „harmlos“
Polizei nimmt U-Bahn-Schütze von New York fest
Einen Tag, nachdem bei Schüssen in der New Yorker U-Bahn 23 Menschen verletzt wurden, konnte am Mittwoch der mutmaßliche Täter, der 62-jährige Frank James, in Manhattan gefasst werden. Das teilte der Bürgermeister des „Big Apple“, Eric Adams, im Rahmen einer Pressekonferenz mit. Der Verdächtige hatte die Behörden mit Drohungen gegen Adams eigentlich vorgewarnt. Das FBI hatte den Mann aber als „harmlos“ eingestuft - ein schwerer Fehler, wie die Tat vom Dienstag zeigte.
Der Mann war von der Polizei als „Person von Interesse“ eingestuft worden. Ob es sich bei dem 62-Jährigen auch tatsächlich um den Täter handelt, sei aber noch unklar, hieß es. Der Verdächtige sei nach einem Tipp aus der Bevölkerung im East Village von Manhattan festgenommen geworden, berichtet NBC New York. Der Mann habe keinen Widerstand geleistet, teilten die Behörden mit.
Mann war bereits 2019 im Fokus des FBI
Laut Angaben eines Insiders hatte die Bundespolizei James bereits 2019 im Bundesstaat New Mexiko wegen möglicher terroristischer Drohungen im Visier und deswegen auch mehrfach verhört, jedoch entschieden, der Mann sei keine Gefahr.
Warum er jetzt ausrastete und in einer U-Bahn um sich schoss, ist unklar. 23 Menschen wurden am Dienstag verletzt, Tote gab es glücklicherweise keine. Online enthüllte der 62-Jährige, dass er psychisch krank sei und an einem posttraumatischen Stress-Syndrom leide. Deswegen habe er sich in eine psychiatrische Anstalt in New Jersey einweisen lassen - das aber bereut.
Dafür gibt James dem New Yorker Bürgermeister Eric Adams die Schuld: „Es ist alles danach viel schlimmer geworden. Herr Bürgermeister, ich bin ein Opfer deines Programms für psychische Gesundheit. Ich bin 62, voller Hass, voller Ärger und voller Bitterkeit.“
„Ich war mal eine nette Person“
Laut James war die Klinik ein „Ort der Gewalt“, allerdings nicht der körperlichen Gewalt. „Es ist die Art von Gewalt, die Kinder in der Volksschule erfahren, und wegen der sie sich später eine Waffe besorgen und alle erschießen. Ich war mal eine nette Person, die jedem helfen wollte. Doch nun will ich am liebsten jeden, den ich sehe, umbringen.“
James kritisierte Bürgermeister Adams auch dafür, dass dieser nicht genug gegen die Obdachlosigkeit unternimmt. Der 62-Jährige hatte zuletzt selbst in einem Umzugswagen gelebt und war damit von New Mexico nach New York gefahren. Dieses Fahrzeug wurde nahe dem Tatort gefunden.
Belohnung von 50.000 Dollar ausgeschrieben
Auf seine Ergreifung war eine Belohnung von 50.000 Dollar ausgeschrieben gewesen. Die Sicherheitsmaßnahmen um Bürgermeister Adams wurden von der Polizei erhöht.
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